16. Juni, 2024

Grün

Gesellschaftliche Ignoranz gegenüber dem Klimawandel: Eine Bestandsaufnahme

Gesellschaftliche Ignoranz gegenüber dem Klimawandel: Eine Bestandsaufnahme

Ein Blick ins geschichtliche Regal der Umweltbewusstheit verrät uns: Seit der Veröffentlichung des Berichts des Club of Rome, welcher bereits vor fünf Jahrzehnten die selbstzerstörerischen Tendenzen menschlichen Handelns ans Tageslicht beförderte, hat sich die breite Gesellschaft unerwartet wenig beeindrucken lassen. Die Quintessenz der Studie, dass unsere Art zu leben und zu wirtschaften über unsere ökologischen Verhältnisse hinausgeht, scheint im kollektiven Bewusstsein nur eine Nebenrolle zu spielen.

Szenen wie aus einem Déjà-vu-Film: Trotz erlebter Naturkatastrophen, zu beobachten durch unerbittliche Jahrhundertfluten wie im Ahrtal, finden wir uns an den gleichen Schauplätzen wieder, wo der Wiederaufbau unverändert voranschreitet. Es ist, als ob die Warnsignale der Natur ungehört verhallen.

In unserer modernen Welt wird Mobilität neu definiert: Güter, die noch vor Generationen eigenhändig nach Hause getragen wurden, werden nun millionenfach verfrachtet und dabei die Umweltbelastung ignoriert. Im digitalen Zeitalter des Streamings bleiben Überlegungen zum Energieverbrauch auf der Strecke, während die allgegenwärtige Plastikverpackung, sei es für winzige Alltagsgegenstände oder für Nahrungsmittel im Supermarkt, die Müllberge unserer Konsumgesellschaft anwachsen lässt.

Unter der Gluthitze von Rekordsommern keuchen wir, ohne dabei unsere Betonlandschaften zu hinterfragen, die kaum noch Luft und Wasser durchlassen. Es zeichnet sich ein Bild der Menschheit, das trotz aller Fortschritte in Wissenschaft und Technologie eine erschreckende Unbelehrbarkeit demonstriert. Vor zweitausend Jahren vernichteten wir Wälder für den Schiffbau – heute, im Besitz des Wissens um die möglichen Katastrophenfolgen, stellt sich die Frage: Warum fehlt uns der Wille, diese abzuwenden?