Der Flugzeugbauer Boeing sieht sich mit weiterhin turbulenten Zeiten und finanziellen Anforderungen im Luftfahrtgeschäft konfrontiert. Laut Brian West, dem Finanzvorstand des Konzerns, wird im zweiten Quartal dieses Jahres eine erhebliche Kapitalmenge benötigt, um die strukturellen Herausforderungen des Unternehmens zu bewältigen. In einer Analystenkonferenz sprach West von einer Summe, die das bereits im ersten Quartal ausgegebene Volumen von nahezu vier Milliarden Dollar noch überschreiten könnte. Zudem muss Boeing weiterhin mit Schwierigkeiten auf internationaler Ebene kämpfen, speziell mit gestiegenen Zertifizierungsanforderungen aus China, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Flugzeuge des Typs Boeing mehr akzeptieren. Diese Nachrichten haben unmittelbar zu einem Absinken des Aktienkurses geführt.
Das Vertrauen in die Flugzeugmarke wurde in den vergangenen Jahren massiv erschüttert, angefangen mit den Tragödien um zwei 737-Max-Flugzeuge, die innerhalb weniger Monate abstürzten und 346 Menschenleben forderten. Darüber hinaus hat ein Vorfall mit einer 737-9 Max von Alaska Airlines zu Jahresbeginn, bei dem sich während des Fluges ein Teil des Flugzeugrumpfes löste, die Krisensituation für Boeing weiter verschärft. Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat daraufhin einen sofortigen Startstopp für bestimmte Flugzeugmodelle verordnet, bis eine gründliche technische Überprüfung abgeschlossen ist. Zudem werden die Produktions- und Kontrollverfahren bei Boeing einer detaillierten Prüfung unterzogen, was zusätzliche Herausforderungen für den Konzern mit sich bringt.