Eine der schillerndsten Figuren der britischen Politik, Nigel Farage, gibt bekannt, dass er nicht an der bevorstehenden Parlamentswahl in Großbritannien teilnehmen wird. Der Frontmann der Brexit-Bewegung und ehemalige Vorsitzende von Ukip sowie der Brexit-Partei verkündete seinen Entschluss, sich aus dem direkten politischen Gefecht zurückzuziehen, über den Kurznachrichtendienst X. Trotz reiflicher Überlegung fühlt Farage, nun Ehrenpräsident der Reform UK, dass der Moment für ihn nicht geeignet ist, um als Kandidat in Erscheinung zu treten.
Der einflussreiche Politiker, der trotz seiner Prominenz nie einen Sitz im britischen Unterhaus erlangen konnte, wird stattdessen im Wahlkampf hinter den Kulissen agieren und die Anstrengungen von Reform UK-Parteichef Richard Tice sowie des gegenwärtigen Abgeordneten Lee Anderson unterstützen. Farage, der sich mit seinem vehementen Engagement für den Brexit einen Namen gemacht hat, kündigte an, sich in den Wahlkampf in den Vereinigten Staaten einzubringen. Seine Nähe zu Donald Trump, dem früheren Präsidenten der USA, ist dabei von nicht zu unterschätzender Bedeutung.
Während seiner über zwanzigjährigen Mitgliedschaft im Europaparlament war Farage eine treibende Kraft hinter der Austrittsbewegung aus der EU, die letztlich das Referendum von 2016 und den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union zur Folge hatte. Sein politisches Erbe in Großbritannien bleibt somit auch über seine aktive Laufbahn hinaus bestehen.