16. Juni, 2024

Wirtschaft

EZB signalisiert mögliche Zinssenkung im Juni

EZB signalisiert mögliche Zinssenkung im Juni

Inmitten finanzwirtschaftlicher Diskussionen deutet sich eine mögliche Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) an. Laut Luis de Guindos, dem Vizepräsidenten der EZB, steht bei der geldpolitischen Sitzung am 6. Juni eine Entscheidung an, die einen umsichtigen Schritt in Form einer Reduzierung der Zinsen um 25 Basispunkte favorisiert. Dies ließ er in einem Gespräch mit den "Oberösterreichischen Nachrichten" durchblicken. Hierbei rückt der Schlüsselzinssatz, zu welchem Banken sich Liquidität von der Notenbank leihen können und der momentan bei 4,5 Prozent steht, ebenso in den Fokus wie der Einlagenzins von 4,0 Prozent. Nach einer langen Phase von niedrigen bis negativen Zinsraten hatte die EZB im Sommer 2022 begonnen, auf die galoppierende Inflation mit einem sukzessiven Anstieg der Zinssätze zu reagieren. Infolge wurden in zehn Schritten die Zinsen angehoben, um durch teurere Kredite die hohe Nachfrage und damit die Inflationsraten zu dämpfen. Allerdings belastet das erhöhte Zinsniveau sowohl Unternehmen als auch private Investoren. Die ökonomischen Zeichen stehen momentan auf einen Konjunkturabschwung, begleitet von abflauenden Inflationsraten, was Stimmen nach einer geldpolitischen Lockerung lauter werden lässt. Doch selbst beim Thema zukünftiger Zinssenkungen bis Ende 2024 bleibt de Guindos vorsichtig und betont die hohe Unsicherheit, ohne konkrete Aussagen zur Anzahl und zum Umfang potenzieller Senkungen zu treffen. Für weitsichtigere Entscheidungen wartet der EZB-Rat die neuen Prognosen zur ökonomischen Entwicklung und Inflation ab, die im Juni vorliegen sollen.