16. Juni, 2024

Märkte

Analystenurteil wirbelt Aktien von Nestle und Unilever an den Börsen durch

Analystenurteil wirbelt Aktien von Nestle und Unilever an den Börsen durch

An den europäischen Börsen sorgt ein aktualisiertes Analystenrating der US-Investmentbank JPMorgan für aufmerksames Raunen unter Anlegern: Die Aktien des Schweizer Nahrungsmittelriesen Nestle verbuchten gleich zu Handelsbeginn einen Verlust von etwas mehr als einem Prozent. Ein strategisches Umdenken der Analysten hat zu einer Neubewertung des Unternehmens geführt; eine Herabstufung von "Overweight" auf "Neutral" setzt die bisherige Favoritenrolle auf Eis.

Parallel dazu erlebte der britische Konsumgüterkonzern Unilever einen regelrechten Aufschwung an der Londoner Börse, indem die Anteilsscheine um 1,3 Prozent zulegten. Celine Pannuti, eine gewichtige Stimme von JPMorgan, hat ihre langanhaltende Skepsis abgelegt und empfiehlt nun das britische Unternehmen zum Kauf. Nach einer dreijährigen Phase, in der Pannuti die Aktien von Unilever mit "Underweight" eingestuft hatte, erfolgte nun eine merkliche Aufwertung zu "Overweight". Das damit einhergehende Kursziel wurde ebenso kraftvoll von 3600 auf 5100 Pence angehoben.

Die Untersuchungen von Pannuti enthüllen eine gewisse Zurückhaltung gegenüber Nestle für das Jahr 2024, in dem sie eine Verlangsamung des Gewinnwachstums pro Aktie prognostiziert. Des Weiteren erwartet sie, dass das Unternehmenswachstum durch steigende Kosten für Inflation und Reinvestitionen gehemmt wird, auch wenn die Konzernleitung über Möglichkeiten verfügt, das Ruder wieder herumzureißen.

Unilever steuert hingegen auf eine günstige Zwischenbilanz zu, die Pannuti mit einer prominenter Wachstumsprognose für den kommenden Quartalsbericht am 25. Juli bestärkt. Zusätzlich zu den erfreulichen Erwartungen für Halbjahresmargen, korrigierte sie ihre Schätzungen für das laufende und kommende Geschäftsjahr um bis zu 6 Prozent nach oben. Die bis vor kurzem noch anzutreffende Vorsicht der Analystin löste sich angesichts der Fortschritte Unilevers in den Bereichen Unternehmenskultur und Führung auf. Eine offensivere Haltung in puncto Marktanteile, gestützt durch erhöhte Investitionen sowie die Neuordnung des Portfolios durch Verkäufe, gab der JPMorgan-Expertin Anlass zur positiven Prognose.