12. Oktober, 2024

Politik

Israel und die USA einigen sich auf begrenzte Militärmaßnahmen im Südlibanon

Israel und die USA einigen sich auf begrenzte Militärmaßnahmen im Südlibanon

Nach intensiven Gesprächen am Wochenende haben sich Israel und die Vereinigten Staaten auf ein abgestimmtes Vorgehen in Bezug auf militärische Operationen im Südlibanon geeinigt. US-amerikanischen Beamten zufolge, die anonym bleiben wollten, plant Israel nur kleinere, gezielte Angriffe in der Region, um Angriffsstellungen der Hisbollah zu neutralisieren.

Israelische Spezialkräfte sollen demnach punktuelle Operationen durchführen, ohne diese durch groß angelegte Gefechte oder Besetzungen zu ergänzen. Nach Abschluss der Operationen sollen die Truppen zügig zurückgezogen werden, hieß es von US-Seite. Matthew Miller, Sprecher des US-Außenministeriums, betonte, dass Israel lediglich „begrenzte Operationen“ in der Nähe der Grenze durchführt.

Aus Washington wurde weiter signalisiert, dass das Ziel ein dauerhafter diplomatischer Friede sei, der den Bürgern auf beiden Seiten der Grenze eine Rückkehr in ihre Heimat ermöglichen soll. US-Offizielle räumten allerdings ein, dass die Möglichkeit einer größeren Intervention weiterhin bestehe.

Seit Beginn des Gazakriegs im vergangenen Oktober haben die USA versucht, einen breiteren regionalen Konflikt zu verhindern. Damals drängten sie die israelischen Streitkräfte zu präziseren Operationen, insbesondere in Rafah. Bedenken bestehen weiterhin, dass umfassende Aktionen gegen Hisbollah den Iran zu einer direkteren Einmischung verleiten könnten.

Innerhalb der vergangenen Monate beobachteten US-Offizielle die israelischen Maßnahmen gegen Hisbollah mit Besorgnis. Während einige die Bedrohung durch Hisbollah als gemindert ansehen, bleibt das Risiko einer iranischen Intervention bestehen. Um eine Eskalation zu vermeiden, haben die USA und Frankreich einen Waffenstillstand von 21 Tagen vorgeschlagen – eine Initiative, die jedoch durch einen israelischen Angriff auf Hizbollah-Führer Hassan Nasrallah ins Wanken geraten ist.

Trotzdem betonten US-Diplomaten weiterhin die Notwendigkeit eines zurückhaltenden Vorgehens. Eine großflächige Invasion, so die Einschätzung, würde ein hohes Risiko bergen. Die amerikanische Geheimdienste bleiben bei ihrer Einschätzung, dass eine größere Invasion im Südlibanon katastrophale Folgen haben könnte.

In einer Region mit starken Verteidigungsstellungen und einem ausgeklügelten Tunnelsystem bleibt Hisbollah ein gefährlicher Gegner. Das kompliziert verzweigte Netzwerk im Südlibanon ermöglicht der Gruppe eine schnelle und verdeckte Mobilisierung, was eine offensive israelische Operation erheblich erschweren würde.