Inmitten transatlantischer Spannungen zeigt sich die Bundesregierung unbeeindruckt von abfälligen Kommentaren des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump und seines Vizepräsidenten J.D. Vance gegenüber Europa. Regierungssprecher Steffen Hebestreit unterstrich in Berlin die Strategie der Gelassenheit und betonte, dass nicht jede kontroverse Äußerung kommentiert werde. Er empfahl eine besonnene Haltung angesichts der Verbalattacken.
Trotz der kontroversen Wortwahl, in der Trump Europa als Schmarotzer darstellte und Vance seine Abneigung gegen die Hilfe für Europa kundtat, versicherte Hebestreit, dass die transatlantischen Beziehungen stabil seien. Die bestehende Partnerschaft mit der US-Regierung sei von einem Netzwerk aus direkten und verlässlichen Kontakten geprägt, die den Dialog aufrechterhalten.
Auf die Idee, den Import von US-Waren zu boykottieren, wollte sich die Bundesregierung nicht einlassen. Hebestreit erklärte, dass Handelsbarrieren reduziert werden sollten, da freier Handel im beiderseitigen Interesse liege. Deutschland, als eines der exportstärksten Länder weltweit, profitiere besonders davon.
Zudem wies Hebestreit auf Forderungen Moskaus hin, Sanktionen aufzuheben, die im Rahmen der EU implementiert wurden. Dies würde Verhandlungen auf europäischer Ebene erfordern, insbesondere auch im Hinblick auf die russischen Forderungen nach einem Swift-Zugang. Da Swift seinen Sitz in Belgien hat, unterliegt es der europäischen Jurisdiktion, sodass weitere Diskussionen innerhalb der EU notwendig wären.