Der scheidende Ministerpräsident der Niederlande und künftige Generalsekretär der NATO, Mark Rutte, hat eindringlich zur weiteren Unterstützung der Ukraine aufgerufen. In seiner Abschiedsrede betonte Rutte, wie wichtig es sei, dass die Niederlande in die Europäische Union und die NATO eingebettet bleiben. Besonders der Abschuss des Passagierflugzeugs MH17 im Jahr 2014 über der Ostukraine, bei dem die Mehrheit der 298 Opfer Niederländer waren, habe ihm die Bedeutung dieser Bündnisse verdeutlicht.
Vor wenigen Tagen wurde der 57-jährige Rutte offiziell zum nächsten Generalsekretär der NATO ernannt. Ab Anfang Oktober tritt er die Nachfolge des Norwegers Jens Stoltenberg an. In seiner Rede stellte Rutte fest, dass ein Blick auf die Weltkarte zeige, wie viel stärker man gemeinsam sei. Angesichts des nicht weit entfernten Krieges in Europa sei es entscheidend, die Ukraine auch weiterhin zu unterstützen, um den Frieden dort und die Sicherheit hier zu gewährleisten.
Rutte, ein sehr erfahrener Außenpolitiker, war knapp 14 Jahre Regierungschef der Niederlande – länger als jeder seiner Vorgänger. Der liberalkonservative Politiker wünschte seinem Nachfolger, Dick Schoof, "jeden Erfolg". Schoof, der parteilose frühere Chef des Geheimdienstes und der Anti-Terrorismusbehörde, soll am Dienstag als Regierungschef der am weitesten rechts stehenden Regierung in der Geschichte der Niederlande vereidigt werden. Die Vier-Parteien-Koalition wird weitgehend vom Rechtspopulisten Geert Wilders kontrolliert, der jedoch selbst kein Mitglied des Kabinetts sein wird.