Die jüngsten Entwicklungen rund um AST SpaceMobile sorgen für zunehmende Verwirrung. Nachdem das Unternehmen in den letzten Monaten einen dramatischen Anstieg des Aktienkurses verzeichnete, gab es Spekulationen, dass das Start-up für Satellitenkommunikation nun eine große Menge an Aktien verkaufen könnte, um Kapital zu beschaffen. Diese Überlegungen wurden jedoch prompt von AST selbst widerlegt, mit der Erklärung, man habe genügend finanzielle Mittel zur Verfügung, um die kurzfristigen betrieblichen Initiativen zu decken, und plane vor Ende 2024 keinen öffentlichen Aktienverkauf.
Überraschenderweise reichte AST SpaceMobile bereits einen Tag später dennoch einen Prospekt bei der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde (SEC) ein, der den Verkauf von Aktien im Wert von 400 Millionen Dollar beschreibt. Infolge dieser widersprüchlichen Signale brach der Aktienkurs am Donnerstag um 16,8% ein.
Zusätzliche Verwirrung stiftete das Fehlen der entsprechenden Anmeldung oder des Prospekts auf der Website der SEC. Anleger mussten auf die Investor-Relations-Seite von AST SpaceMobile zurückgreifen, um weitere Informationen zu erhalten. Dort wurde ein Vertrag über Verteilung von Aktien unterzeichnet, der den Verkauf von bis zu 400 Millionen Dollar an Stammaktien der Klasse A vorsieht. Es wird jedoch betont, dass AST nicht verpflichtet ist, die Aktien tatsächlich zu verkaufen und dies jederzeit aussetzen kann.
Der Grund für ASTs mögliche Kapitalaufnahme in Höhe von 400 Millionen Dollar wird bei Betrachtung des Gesamtkontexts deutlicher. Das Unternehmen befindet sich im Aufbau einer Satellitenkonstellation, deren Kosten auf rund 3 Milliarden Dollar geschätzt werden. Derzeit verfügt AST lediglich über 440 Millionen Dollar. Die einfache Mathematik zeigt, dass AST zur Finanzierung weiterer Projekte zusätzliche Mittel benötigt und daher wahrscheinlich mehr Aktien verkaufen muss, was eine Verwässerung des aktuellen Aktionärsbestands zur Folge hätte.