14. Januar, 2025

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Autoindustrie vor Herausforderungen: Europa verliert an Boden

Autoindustrie vor Herausforderungen: Europa verliert an Boden

Der renommierte Auto-Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer warnt, dass die deutsche Autoindustrie immer mehr an Boden verliert. Seiner Ansicht nach begünstigt eine „toxische Mischung aus Berlin und Brüssel“ die langfristige Schwächung des Autostandorts Deutschland, während die Autoindustrie in China zunehmend davon profitiert.

In China ist der Anteil von Batterie-Elektrofahrzeugen (BEV) an den verkauften Neuwagen im ersten Halbjahr auf beeindruckende 25,7 Prozent gestiegen. Im Vergleich dazu stagniert der Anteil in den USA bei 7,7 Prozent und ist in der EU auf 12,5 Prozent gesunken. Dieser Trend verdeutlicht, dass Europa im Bereich der Elektromobilität weiter hinterherhinkt, während China seinen Kostenvorsprung ausbaut.

Laut Dudenhöffer gestaltet sich die Produktion von E-Autos in China aufgrund großer Kapazitäten und Mengenvorteilen deutlich günstiger als in Deutschland. Zusätzlich versäume es Deutschland, den Marktanteil von Elektroautos zu erhöhen, was die europäische Autoindustrie insgesamt zurückwerfe. Dies sei insbesondere alarmierend, da Frankreich, Italien und Spanien ihren Anteil an E-Autos im ersten Halbjahr steigern konnten, während in Deutschland nach dem Ende der Kaufprämie Ende 2023 ein Rückgang zu verzeichnen sei.

Erheblich zum Problem trage auch die aktuelle politische Debatte bei, welche Themen wie synthetische Kraftstoffe, das geplante Zulassungsverbot für neue Verbrenner ab 2035 sowie Strafzölle für subventionierte E-Autos aus China umfasse. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte Europa laut Dudenhöffer in Zukunft als wettbewerbsfähiger Standort für die Autoindustrie gänzlich an Bedeutung verlieren.