14. Oktober, 2024

Unternehmen

Gerresheimer-Aktie bricht ein: Gewinnwarnung schockt Anleger

Medizintechnikhersteller korrigiert Prognosen drastisch – Naturkatastrophe und schleppende Markterholung belasten das Geschäft

Gerresheimer-Aktie bricht ein: Gewinnwarnung schockt Anleger
Gerresheimer verzeichnete in den ersten neun Monaten 2024 leichte Umsatzzuwächse, doch die langfristige Unsicherheit bleibt.

Die Gerresheimer-Aktie hat einen tiefen Fall hinter sich: Um mehr als 18 Prozent stürzte der Kurs des Medizintechnikzulieferers ab, nachdem das Unternehmen eine deutliche Gewinnwarnung für 2024 und 2025 herausgab.

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Grund für die düsteren Aussichten ist eine langsamer als erwartete Markterholung im Kerngeschäft mit Injektionsfläschchen sowie die Überschwemmung eines wichtigen Werks in den USA.

Zweifacher Schlag: Marktschwäche und Naturgewalt

Gerresheimer, das vor allem durch seine innovativen Lösungen für medizinische Verpackungen bekannt ist, musste die Erwartungen für das kommende Jahr erheblich senken. Anstelle eines Umsatzwachstums von bis zu 10 Prozent für 2024, wie ursprünglich geplant, rechnet das Unternehmen jetzt nur noch mit einem Anstieg zwischen 3 und 4 Prozent.

Noch schlimmer traf es die Prognosen für den Gewinn. Das bereinigte EBITDA wird nun auf 415 bis 430 Millionen Euro geschätzt, anstelle der erwarteten 430 bis 450 Millionen Euro.

Quelle: Eulerpool

Doch die Probleme sind nicht nur hausgemacht: Hurrikan Helene hat das US-Werk im nordamerikanischen Morganton, das auf die Herstellung von Injektionsfläschchen spezialisiert ist, schwer beschädigt. Die Produktionsausfälle verstärken die ohnehin schleppende Erholung des Marktes nach der Pandemie.

Investoren schockiert – Aktie stürzt ab

An den Börsen kam die Nachricht nicht gut an. Die Gerresheimer-Aktie brach um 18 Prozent ein und notierte am Donnerstag bei nur noch 80,00 Euro. Die drastischen Anpassungen der Prognosen hatten viele Anleger kalt erwischt, da sie die allgemeine Schwäche im Medizintechnikmarkt und die internen Herausforderungen des Unternehmens offenlegten.

Quelle: Eulerpool

Erste Anzeichen von Stabilität?

Trotz der schlechten Nachrichten gibt es auch Lichtblicke. Gerresheimer konnte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2024 den Umsatz leicht steigern – von 1,445 Milliarden Euro auf 1,467 Milliarden Euro.

Aktiensturz: Die Gerresheimer-Aktie verliert nach der Gewinnwarnung 18 Prozent – ein herber Rückschlag für das Unternehmen.

Auch das bereinigte EBITDA legte um 3,1 Prozent zu. Besonders der Bereich Plastics & Devices, der für innovative Medizintechniklösungen steht, zeigte solides Wachstum.

Allerdings bleibt der Bereich Primary Packaging Glass, in dem die begehrten Injektionsfläschchen hergestellt werden, weiterhin problematisch. Gerresheimer rechnet hier erst im Laufe des Jahres 2025 mit einer vollständigen Normalisierung der Nachfrage.

Langfristiger Optimismus – kurzfristige Probleme

Gerresheimer-Chef Dietmar Siemssen betonte, dass das Unternehmen trotz der aktuellen Schwierigkeiten an seiner langfristigen Wachstumsstrategie festhalte. „Wir sehen eine Stabilisierung im Markt, aber die Erholung dauert länger als erwartet“, sagte Siemssen. Für 2025 rechnet das Unternehmen wieder mit einem Umsatzwachstum von bis zu 10 Prozent. Die bereinigte EBITDA-Marge soll bei 22 Prozent liegen.