Die jüngste Korrektur des DAX, die einen Rückgang von 2,1 Prozent seit der letzten Erhebung darstellt, scheint eine Trendwende bei den institutionellen Investoren bewirkt zu haben. Der DAX hat von seinem Allzeithoch zu Beginn des Quartals bis zu 4,6 Prozent verloren. Eine aktuelle Umfrage der Bank of America zeigt, dass die Hauptängste der internationalen Fondsmanager – Inflation und geopolitische Konflikte – nicht unbegründet waren. Insbesondere angesichts der Entwicklungen in den USA, wo steigende Inflationssorgen Zinssenkungen unwahrscheinlicher machen, sowie der zunehmenden Spannungen zwischen Israel und Iran.
Nichtsdestotrotz scheint sich die Stimmung unter den befragten institutionellen Anlegern mit mittelfristigem Anlagehorizont aufgehellt zu haben. Der Börse Frankfurt Sentiment-Index legte um 19 Punkte zu und erreichte einen neuen Wert von -7. Das Lager der Bären schrumpfte um 14 Prozentpunkte, wobei ein Drittel der Wechsler direkt ins Bullen-Camp überlief. Dabei ist zu beachten, dass manche ehemalige Pessimisten ihre bearishen Positionen nicht mit Gewinnen, sondern allenfalls ohne Verluste schließen konnten.
Privatanleger hingegen sind aufgrund der DAX-Entwicklung anscheinend verunsichert. Der Börse Frankfurt Sentiment-Index für dieses Segment fiel um 7 Punkte auf -9, den tiefsten Stand in diesem Jahr, getrieben vor allem durch die Meinungsumschwünge in Social-Media-Kreisen. Die Stimmungskluft zwischen privaten und institutionellen Anlegern scheint sich damit nivelliert zu haben, obgleich der Pessimismus bei Privatanlegern in einer relativen Jahresbetrachtung ausgeprägter ist. Institutionelle Investoren hingegen zeigen sich etwas optimistischer.
Die gegenwärtige DAX-Korrektur dürfte somit noch nicht abgeschlossen sein, insbesondere da Aktienrückkäufe bisher nicht zu nachhaltigen Erholungen geführt haben, was auf langfristige Kapitalabflüsse hindeutet.