05. Mai, 2024

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Baerbock fordert mehr finanzielle Beteiligung der Industriestaaten im Klimaschutz

Baerbock fordert mehr finanzielle Beteiligung der Industriestaaten im Klimaschutz

Beim Petersberger Klimadialog in Berlin formulierte Außenministerin Annalena Baerbock ihre Vision einer breiter angelegten finanziellen Verantwortung für den globalen Klimaschutz, wobei sie insbesondere die Rolle der G20-Staaten hervorhob. Baerbock unterstrich die Notwendigkeit, dass Industrienationen ihren Teil beitragen müssen, um die drängenden Herausforderungen des Klimawandels effektiv anzugehen. Gleichzeitig sollte vermehrt privates Kapital für diese globale Aufgabe mobilisiert werden.

Für die ökologische Transformation weltweit sind nach Expertenschätzungen jährlich fünf Billionen US-Dollar erforderlich, wovon über zwei Billionen auf Entwicklungsländer entfallen. Baerbock betonte, dass von dieser Summe mindestens eine Billion durch die Entwicklungsländer selbst aufgebracht werden sollte. Dabei sieht sie die Grenzen öffentlicher Mittel und plädiert dafür, den privaten Sektor verstärkt für Investitionen in nachhaltige und resistente Wirtschaftsstrukturen in Entwicklungsländern zu gewinnen. Die Erschließung dieser privaten Geldströme müsse durch staatliche Anreize befördert werden.

Deutschland als Beispiel nehme seine finanziellen Verpflichtungen ernst und setze die zugesagten Klimafinanzmittel konsequent um, versicherte die Außenministerin. Die Bundesregierung plane im aktuellen Jahr mit einem Finanzierungsvolumen von 6,4 Milliarden Euro und im folgenden Jahr mit sechs Milliarden Euro. Erinnernd an das Versprechen der Industrieländer, ab dem Jahr 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar für den Klimaschutz in Entwicklungsländern zur Verfügung zu stellen – ein Ziel, das 2022 erstmals erreicht wurde –, mahnte Baerbock an, dass diese Anstrengungen noch gesteigert werden müssen.

Im Hinblick auf die anstehende Weltklimakonferenz in Aserbaidschan äußerte sich auch Entwicklungsministerin Svenja Schulze. Sie sprach sich für die Einführung einer internationalen Besteuerung der Superreichen aus, um die Klimafinanzierung weiter zu festigen.

Die Klimakonferenz soll neben der Festsetzung von Klimafinanzzielen ab 2025 auch die nationalen Klimaziele direkter mit wirtschaftlichen Investitionsplänen verbinden. Muchtar Babajew, Umweltminister Aserbaidschans und Präsident der nächsten Konferenz, wies auf die Dringlichkeit hin, die Erderwärmung unter 1,5 Grad zu halten, um katastrophale Folgen für die vulnerabelsten Staaten zu verhindern. Angesichts der kontinuierlichen globalen Erwärmungstrends, mit 2023 als bislang heißestem Jahr, wird die Herausforderung dieses Ziels immer offensichtlicher.