18. Mai, 2024

Wirtschaft

Massenmobilisierung vor Gericht: Vodafone sieht sich mit kollektivem Unmut konfrontiert

Massenmobilisierung vor Gericht: Vodafone sieht sich mit kollektivem Unmut konfrontiert

In einem bemerkenswerten Aufbäumen der Verbraucherinteressen stehen mittlerweile zehntausende Verbraucher geschlossen gegen den Telekommunikationsriesen Vodafone. Der energische Wirbel entstand innerhalb von nur einer Woche, nachdem das Klageregister des Bundesamtes für Justiz für eine Sammelklage geöffnet wurde, wobei sich beeindruckende 40.445 Betroffene registrierten. Diese Zahl kann getrost als Startschuss für eine womöglich wachsende Lawine an Eintragungen gesehen werden, die im Namen des Verbraucherschutzes noch an Schub gewinnen dürfte. Der Sammelklage ging eine Initiative des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) voraus, der im Herbst des Vorjahres die rechtlichen Geschütze gegen Vodafone in Stellung brachte. Der Stein des Anstoßes: eine von Vodafone vorgenommene Preiserhöhung, die monatlich 5 Euro mehr aus den Taschen der Kunden zieht – insgesamt trifft dies rund 10 Millionen Konsumenten im Bereich des Festnetz-Internets. Der Vorwurf der Sammelkläger: Die Preisanpassung sei nicht rechtens. Vodafone, auf der anderen Seite, verteidigt die Preiserhöhung mit gestiegenen Betriebskosten und weist Anschuldigungen einer unrechtmäßigen Preisstrategie von sich. Vor dem Oberlandesgericht Hamm entsteht somit ein Paradebeispiel für die Potenz neuer legislativer Instrumente: das frisch in Kraft getretene Bundesgesetz wirkt als Verstärker für die Verbraucherrechte. Sollte sich der vzbv mit seiner Position durchsetzen, könnten Vodafone-Kunden am Ende des Verfahrens direkt eine finanzielle Kompensation erhalten, ganz ohne den individuellen Weg des Gerichtsprozesses beschreiten zu müssen – eine Aussicht, die durchaus als ermutigendes Signal für den kollektiven Verbraucherschutz gewertet wird.