18. Mai, 2024

Wirtschaft

Investmentfiasko erschüttert Everton-Übernahmepläne

Investmentfiasko erschüttert Everton-Übernahmepläne

In einem juristischen Schlagabtausch sieht sich die Investmentfirma 777 Partners, mit Sitz in Miami, schweren Betrugsvorwürfen ausgesetzt. Ein Kreditgeber behauptet dabei, dass 777 Partners und Mitbegründer Josh Wander im Rahmen einer Klage, die vor einem New Yorker Bundesgericht eingereicht wurde, hunderte Millionen Dollar an Schulden aufgehäuft und Sicherheiten vorgelegt haben, die entweder völlig inexistent, nicht im Besitz von Wanders Unternehmen oder bereits an andere Kreditgeber verpfändet waren. Diese Vorgänge werfen Zweifel auf, ob der angestrebte Kauf des bekannteren Fußballvereins Everton FC erfolgreich abgeschlossen werden kann.

Es ist ein unerfreulicher Dominoeffekt in Sicht: Die Investmentfirma verfehlte das Ziel, die Vereinsübernahme bis Ende letzten Jahres zu vollziehen, und harren jetzt der Genehmigung durch die Premier League. Während 777 Partners sich bereits durch den Aufkauf verschiedener Fußballvereine, darunter Genoa, Vasco da Gama, Hertha Berlin und Standard Lüttich, einen Namen in der Branche gemacht hat, wird die potenzielle Übergabe Evertons – bildlich als 'neuestes glänzendes Objekt' in einem betrügerischen Unterfangen betitelt – zur Zerreißprobe.

Die illegale Vorgehensweise wird in der Anklageschrift als ein Zyklus der endlosen Umschuldung durch Aufbau neuer Verbindlichkeiten beschrieben. Dies wirft ein Schlaglicht auf Evertons finanzielle Bedrängnis, wo sich die Nettoverschuldung im letzten Jahr mehr als verdoppelt hat und der Club damit im drohenden Sog eines Abstiegs und dem Verlust üppiger Rundfunkrechte steht.

Zudem besitzt die New Yorker Investmentgesellschaft MSP Sports Capital einen bedeutenden Anteil an den Darlehen für das neue Stadion des Clubs in Liverpool, während ein weiterer wichtiger Kreditgeber als Rights and Media Funding identifiziert wird. Die Rettung Evertons mittels finanzieller Unterstützung durch 777 Partners ist nun bedroht durch die laufende verrückte Hatz nach Liquidität, die der Investmentfirma angelastet wird.

Derweil steht auch A-Cap, eine von Kenneth King geführte Versicherungsgruppe, die mit 777 Partners verbunden ist, unter Beschuss – als Hauptstütze und -investor des fragwürdigen Finanzgeflechts. Entgegen den Behauptungen in der Klage betont A-Cap, als Kreditgeber lediglich vorrangige Rechte an Sicherheiten von 777 zu besitzen, und widerspricht vehement den als 'sensationell und unbegründet' bezeichneten Anschuldigungen von Leadenhall.

Die komplexen Verflechtungen der betroffenen Parteien unterstreichen die schwierige Situation, in der sich Everton und seine Investoren derzeit befinden. Bewertungen, Regulierender Druck und mediale Prüfung verdichten das Bild eines Unternehmens in der Krise.