Die Aktien von Apple zählen am Dienstag zu den größten Verlierern am New Yorker Aktienmarkt. Im Technologiesektor ist die Luft am ersten Handelstag des Jahres raus. Anleger im Nasdaq 100 machen nach einem sehr starken Vorjahr nun in größerem Stil Kasse. Die Papiere von Apple bleiben dabei nicht verschont und werden zudem durch eine Abstufung durch die britische Barclays Bank belastet. Kurz vor Handelsschluss haben die Apple-Anteile bereits 4,4 Prozent auf gut 184 US-Dollar verloren und liegen damit im hinteren Feld der Leitindizes Dow Jones Industrial und Nasdaq 100.
Mit dem Kurseinbruch sinkt auch der Börsenwert von Apple wieder deutlich unter die Marke von drei Billionen Dollar. Mit einem Rekordhoch von fast 200 US-Dollar Mitte Dezember hatte er noch deutlich darüber gelegen. Anleger im Technologiesektor hinterfragen zu Jahresbeginn vermehrt die Zinswende der US-Notenbank Fed. Die Mehrheit zieht ihre Wetten auf rasch sinkende Leitzinsen zurück und spekuliert darüber, dass der jüngste Börsenaufschwung übertrieben gewesen sein könnte.
Marktstratege John Stoltzfus von Oppenheimer Asset Management kommentiert diese Entwicklung: "Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Märkte eine Pause einlegen, um eine Hausse von der Größenordnung des gerade zu Ende gegangenen vierten Quartals zu verdauen". Im vergangenen Jahr waren Technologiewerte die großen Gewinner an den Börsen. Das Erreichen des Zinsgipfels bei nachlassender Inflation war für Technologiekonzerne eine gute Nachricht, da die Finanzierungen ihrer hohen Investitionen dadurch erschwinglicher wurden. Eine mögliche Rezession in den USA könnte die Gewinne der Unternehmen jedoch wieder beeinträchtigen.
Für Apple scheinen zudem unternehmensspezifische Belastungsfaktoren hinzuzukommen. Laut Analyst Tim Long von der britischen Barclays Bank verläuft die Markteinführung des Paradeprodukts von Apple, dem iPhone 15, nur schleppend. Auch mit Blick auf das kommende iPhone 16 rechnet Long nicht mit einer Besserung. Aus diesem Grund stufte er die Papiere von Apple von "Equal Weight" auf "Underweight" ab.
Darüber hinaus prognostiziert der Experte, dass sich auch andere Hardware-Kategorien von Apple weiterhin schwach entwickeln werden. Auch im Bereich Dienstleistungen geht er nicht von einem Wachstum von mehr als zehn Prozent aus. Nach einem Jahr, in dem Apple die Erwartungen in den meisten Quartalen verfehlt habe, erwartet er nun eine Wende in die andere Richtung.