15. Mai, 2024

Wirtschaft

Porsche erleidet Gewinneinbruch durch Modellwechsel

Porsche erleidet Gewinneinbruch durch Modellwechsel

Die Luxusautomarke Porsche konfrontiert derzeit ihre Aktionäre mit Nachrichten, die auf einen holprigen Jahresstart hindeuten. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres erlebte der High-Performance-Hersteller aufgrund der Erneuerung diverser Fahrzeugmodelle einen signifikanten Rückschlag. Der Umsatz fiel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über 10 Prozent auf 9,01 Milliarden Euro, ein Ergebnis, das die Porsche-Konzernleitung nach Börsenschluss in Stuttgart veröffentlichte. Noch stärker wirkte sich dieser Rückgang auf das operative Ergebnis aus, das mit 1,28 Milliarden Euro etwa 30 Prozent hinter dem Resultat des vorherigen Jahres zurückblieb und somit auch die Erwartungen der Marktanalysten nicht erfüllen konnte.

Der daraus resultierende Kursrückgang der Aktie spiegelte sich am Montagmorgen wider, mit einem Verlust von 1,9 Prozent auf 88,12 Euro an der Börse. Trotz eines Aufschwungs seit Jahresanfang, der die Aktie von einem Stand von annähernd 80 Euro emporsteigen sah, liegt sie weiterhin deutlich unter der Bestmarke von rund 120 Euro aus dem Sommer 2023.

Analyst Stephen Reitman von Bernstein äußerte Bedenken hinsichtlich des verfehlten operativen Ergebnisses und betonte, dass die Zielerreichung Porsche nun schwerfallen dürfte. Die Kluft zwischen dem Absatzergebnis und den direkten Auslieferungen an die Kunden, die im ersten Quartal zu beobachten war, erklärte einen Teil des enttäuschenden Marktergebnisses. Gleichzeitig sah Reitman in der operativen Marge weiteren Klärungsbedarf. Eine ähnliche Einschätzung gab Philippe Houchois von Jefferies ab, der auf einen Anstieg der Forschungs- und Entwicklungsaktivierungen in der Bilanz verwies, was die Marge vorteilhafter erscheinen ließ.

Bereits im Vorfeld hatte Porsche-Chef Oliver Blume die Erwartungshaltung gedämpft und das Jahr 2023 als Übergangsjahr deklariert. Mit der größten Modelloffensive in der Firmengeschichte läuten die Stuttgarter 2024 mit vier Erneuerungen der insgesamt sechs Modellserien ein, darunter der Panamera, der Elektrosportwagen Taycan, ein elektrischer Kompakt-SUV Macan und ein aufgefrischter Klassiker, der 911, der im Frühsommer erscheinen soll. Der Cayenne, Spitzenreiter im Verkauf, wurde bereits zuvor neu aufgelegt.

Die Kosten für die Neuausrichtung der Modellpalette und eine Steigerung in Forschung, Entwicklung sowie Marketing haben erwartungsgemäß zugenommen. Finanzchef Lutz Meschke bekräftigte, dass die Investitionen und Produktstarts von heute die Grundlagen für die Erfolge von morgen darstellen würden. Gleichwohl sanken die Verkaufszahlen im ersten Quartal um vier Prozent im Jahresvergleich.

Für das Gesamtjahr behält Porsche seine vorsichtige Prognose bei, unter der Prämisse, dass sich die globale Wirtschaftslage nicht verschärft. Die Zuffenhausener rechnen für 2024 mit einem Umsatz zwischen 40 und 42 Milliarden Euro sowie einer operativen Rendite von 15 bis 17 Prozent, was unter dem Vorjahreswert läge. Das langfristige Ziel von Porsche liegt allerdings bei über 20 Prozent; im aktuell betrachteten Quartal erreichte man eine Rendite von 14,2 Prozent.