16. Mai, 2024

Wirtschaft

Hessen restrukturiert Beteiligung an Helaba in Reaktion auf Bankenaufseher

Hessen restrukturiert Beteiligung an Helaba in Reaktion auf Bankenaufseher

In einem bemerkenswerten Schritt zur Stärkung der Kapitalstruktur seiner Landesbank Helaba entschließt sich das Land Hessen, seine Anteile neu zu ordnen und dafür frisches Kapital einzubringen. Nachdem Europäische Bankenaufseher Bedenken hinsichtlich der Bewertung Stillen Einlagen geäußert hatten, greift das Land zu einer Finanzspritze von zwei Milliarden Euro, um diese zu ersetzen. Hessens Finanzminister Alexander Lorz lässt verlautbaren, dass eine direkte Bareinlage sowie der Erwerb einer AT1-Anleihe das Eigenkapital der Helaba maßgeblich stärken werden. So wird Hessen seinen Anteil an der drittgrößten deutschen Landesbank auf bemerkenswerte 30,08 Prozent anheben und sich somit als einflussreicher Stakeholder etablieren, trotz des weiterhin dominierenden Anteils der Sparkassen.

Die Finanzierung dieser Stärkung des Stammkapitals soll durch neu aufzunehmende Schulden realisiert werden, die im künftigen Nachtragshaushalt 2024 verankert sind. Hiermit wird das feste Bestreben der schwarz-roten Landesregierung untermauert, die institutionelle Solidität der Bankenlandschaft zu festigen. Der Minister betont die Tragfähigkeit dieser Investition, hervorgerufen durch Dividenden und Zinsen, was sich nicht nur für die Helaba, sondern auch für das Bundesland als wirtschaftlich nutzenstiftend erweisen soll.

Die Auseinandersetzung um die Stillen Einlagen ist dabei kein Novum in der Geschichte der Helaba – bereits im Stresstest 2011 offenbarten sich Unstimmigkeiten hinsichtlich deren Anerkennung als qualitativ hochwertiges Eigenkapital durch die European Banking Authority. Nun möchte Hessen durch die Umwandlung in nicht zweckgebundenes Kapital nicht nur die Aufseher beruhigen, sondern auch die Möglichkeiten der Helaba erweitern, um so die wirtschaftliche Entwicklung des Landes zu fördern.