Die Stabilität der Führung der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) scheint nach einer intensiven Anhörung im Kongress bedroht. Martin Gruenberg, der Vorsitzende der FDIC, steht unter Beschuss und es mehren sich die Zweifel an seiner Fähigkeit, die Behörde weiter zu leiten. Ein brisanter Bericht über sexuelle Belästigung und Diskriminierung innerhalb der Agentur hat für Bestürzung auf beiden Seiten des politischen Spektrums gesorgt. Insbesondere die Äußerungen von Ayanna Pressley, einer demokratischen Abgeordneten aus Massachusetts, die ihm öffentlich das Vertrauen aussprach und kritiserte, symbolisieren den Druck, der auf Gruenberg lastet.
Die unlängst stattgefundene Anhörung dauerte über drei Stunden und konzentrierte sich vor allem auf die FDIC unter Gruenbergs Führung. Dieser musste sich kritischen Fragen in Bezug auf seine Umgangsformen mit Mitarbeitern und das Arbeitsklima unter seiner Leitung stellen. Gruenberg erkannte an, dass er die Wahrnehmung seiner Person durch die Angestellten reflektieren und gegebenenfalls anpassen müsse. Er signalisierte seine Bereitschaft, Verbesserungsmaßnahmen wie beispielsweise eine Teilnahme an einem Anti-Aggressions-Training zu ergreifen.
Die Zukunft des aktuellen Vorsitzenden der FDIC bleibt ungewiss. Gruenberg, der die Behörde in den letzten 13 Jahren 10 Jahre lang geführt hat, steht vor der Herausforderung, ein wichtiges Regelungsprojekt zu überwachen, das unter anderem eine strengere Kontrolle der größten Finanzinstitutionen des Landes vorsieht. Die großen Banken stehen diesem Vorhaben kritisch gegenüber, und sollte Gruenberg sein Amt aufgeben, ist es fraglich, ob der Vorschlag die benötigte Mehrheit der Stimmen im FDIC-Vorstand erhalten wird.