14. Februar, 2025

Börse

Die Märkte zittern: Ist die DAX-Rally endgültig vorbei?

US-Strafzölle lösen neue Handelskrise aus – Deutsche Autoindustrie besonders hart getroffen.

Die Märkte zittern: Ist die DAX-Rally endgültig vorbei?
Nach Monaten steigender Kurse trifft der DAX auf einen brutalen Rückschlag. Die Strafzölle der USA haben den Optimismus der Investoren zerstört, der Index rutscht um 400 Punkte ab.

Donald Trump hat geliefert. Mit neuen Strafzöllen auf Importe aus Kanada, Mexiko und China verschärft der US-Präsident den globalen Handelskonflikt – und die Märkte reagieren panisch.

Der DAX stürzt um 400 Punkte ab, deutsche Autobauer verlieren bis zu sechs Prozent. Während Investoren ihre Portfolios absichern, wächst die Angst vor Vergeltungsmaßnahmen der EU. Wie weit kann Trump gehen, bevor der Schaden für die Weltwirtschaft irreparabel wird?

Warum die Märkte eskalieren

Die Eskalation kam mit Ansage, doch der Markt wollte sie lange nicht wahrhaben. 25 Prozent Strafzölle auf Importwaren aus Kanada und Mexiko, zehn Prozent auf sämtliche chinesische Güter – per Dekret, ohne Vorwarnung. Die Reaktion: Kursstürze weltweit. Der DAX verliert 1,8 Prozent und fällt auf 21.332 Punkte. Noch tiefer der Blick in die Details: BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen büßen zwischen vier und 6,3 Prozent ein.

„Viele Investoren haben geglaubt, dass Trump seine Drohungen nur als Verhandlungsmasse nutzt“, sagt Thomas Altmann von QC Partners. „Das Wochenende hat diese Hoffnung zerstört.“

Besonders dramatisch: Die Maßnahmen treten bereits am Dienstag in Kraft – ohne Puffer, ohne Übergangsfristen.

Schock für die Autoindustrie

Für die deutsche Autoindustrie ist das ein Albtraum. Jahrzehntelang nutzten Hersteller wie Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz ihre Werke in Mexiko als Sprungbrett für den US-Markt. Allein VW fertigt dort Modelle wie den Jetta und den Tiguan – Bestseller in den USA. Jetzt drohen massive Zusatzkosten.

„Die Autoindustrie ist das erste Ziel, aber sicher nicht das letzte“, warnt ein Analyst der Deutschen Bank. Tatsächlich ließ Trump bereits durchblicken, dass europäische Importe als nächstes ins Visier geraten könnten. Damit stünden weitere Zölle auf deutsche Produkte – vom Maschinenbau bis zur Chemieindustrie – unmittelbar bevor.

Euro und Bitcoin unter Druck

Nicht nur Aktien geraten unter Beschuss. Der Euro fällt am Montag auf 1,0141 US-Dollar – der niedrigste Stand seit über zwei Jahren. Eine schwächere Währung macht Importe teurer, was die Inflation anheizen könnte. Auch Kryptowährungen leiden: Bitcoin verliert vier Prozent, Ethereum sogar 17 Prozent.

„Das ist das klassische Muster in unsicheren Zeiten“, erklärt Marktanalyst Timo Emden. „Wenn die Märkte wackeln, flüchten Investoren in den Dollar – und riskante Anlageklassen wie Krypto geraten unter die Räder.“

Noch ist unklar, wie weit Trump gehen wird – und wie schnell die EU reagiert. Experten erwarten, dass Brüssel ebenfalls Zölle auf US-Exporte verhängt, um ein klares Signal zu setzen. Gleichzeitig droht eine neue Unsicherheitswelle an den Börsen.