19. Mai, 2024

Wirtschaft

Boeing im Fokus neuer FAA-Untersuchungen – Dreamliner-Qualitätskontrollen in Frage gestellt

Boeing im Fokus neuer FAA-Untersuchungen – Dreamliner-Qualitätskontrollen in Frage gestellt

Die Federal Aviation Administration (FAA) hat eine weitere Untersuchung gegen den Luftfahrt-Riesen Boeing eingeleitet, bei der es um die Überprüfung der Verbindungsstellen zwischen Rumpf und Tragflächen des 787 „Dreamliner“ geht. Die FAA berichtete, dass einige dieser Maschinen eventuell nicht den vorgeschriebenen Qualitätskontrollen unterzogen wurden, ein Sachverhalt, den Boeing selbst der Behörde offenlegte.

Die Luftfahrtbehörde prüft derzeit, ob die unerlässlichen Inspektionen ordnungsgemäß vollzogen wurden und ob es zu Fälschungen von Prüfungsunterlagen durch Boeing-Mitarbeiter gekommen sein könnte. Der Flugzeugbauer wiederum hat bereits mit einer umfassenden Überprüfung der Dreamliner-Flotte begonnen, die sich noch in der Produktion befindet, und entwickelt des Weiteren einen Überwachungsplan für bereits im Einsatz befindliche Maschinen.

In einer an die Belegschaft gerichteten E-Mail unterstrich Scott Stocker, Programmchef des 787-Teams, dass es sich dabei um kein akutes Sicherheitsrisiko für die in Betrieb befindlichen Flugzeuge handele. Demzufolge seien keine Flugzeuge von Flugverboten betroffen. Der besagte Hinweis an die FAA resultiere aus der Meldung eines aufmerksamen Mitarbeiters, der Nichtübereinstimmungen mit den Prüfvorschriften festgestellt hatte.

Diese neueste Entwicklung in Bezug auf Boeing kommt gerade nach einem beunruhigenden Vorfall im Januar, als an einer nahezu neuen Boeing 737-9 Max von Alaska Airlines nach dem Start ein Rumpffragment abbrach. Obwohl der Zwischenfall keine Verletzten zur Folge hatte, erhielten die Qualitätssicherungsmaßnahmen bei Boeing vermehrte Aufmerksamkeit.

Zudem wurden die Praktiken des Luftfahrtkonzerns kürzlich im Rahmen einer Senatsanhörung in den USA diskutiert, bei der ein Whistleblower aus den eigenen Reihen auf mögliche Toleranzen bei Spaltmaßen zwischen Rumpfteilen des Dreamliner hinwies, die die Langlebigkeit der Flugzeuge potenziell beeinträchtigen könnten. Boeing wies diese Anschuldigungen entschieden zurück.