13. Mai, 2024

Wirtschaft

Arbeitskampf im Ruhrgebiet: Thyssenkrupp Steel stößt auf Gegenwind bei Anteilsverkauf

Arbeitskampf im Ruhrgebiet: Thyssenkrupp Steel stößt auf Gegenwind bei Anteilsverkauf

Die Belegschaft von Thyssenkrupp Steel zeigt die Zähne: Die Ankündigung des Mutterkonzerns, einen Anteil von 20 Prozent an die Holding EPCG zu veräußern, hat für Wirbel im Unternehmen gesorgt. Der Vorstand um Miguel López und Siegfried Russwurm sieht sich mit dem Vorwurf konfrontiert, die Mitbestimmungsrechte der Arbeitnehmer zu missachten. Einem Flugblatt der IG Metall zufolge wurde das Vorgehen der Konzernspitze als 'Skandal' und 'bewusster Affront' gebrandmarkt.

Tekin Nasikkol, Vorsitzender des Steel-Gesamtbetriebsrats, kritisierte scharf, dass Informationen lediglich im gesetzlich vorgeschriebenen Rahmen fließen und nannte dies eine 'Provokation' sowie 'kalkulierte Kampfansage'. Die IG Metall NRW unter Führung von Knut Giesler bereitet sich indes auf 'massiven Widerstand' vor. Betroffen von den Plänen sind etwa 27.000 Arbeitskräfte im Stahlbereich von Thyssenkrupp, insbesondere am bedeutenden Standort Duisburg.

Im Zeichen des Protestes wurde eine geplante Belegschaftsversammlung für Dienstag abgesagt. An ihrer Stelle soll eine öffentliche Kundgebung vor der Steel-Hauptverwaltung in Duisburg statfinden, unter dem Motto 'Zukunft statt Kündigung'. Hierzu sind auch die Mitarbeiter des Stahlherstellers HKM aufgerufen, an dem Thyssenkrupp Steel eine Beteiligung von 50 Prozent hält.

Die Ereignisse folgen auf die Bekanntgabe von Thyssenkrupp Steel, in Duisburg Stahlerzeugungskapazitäten zu reduzieren – eine Maßnahme, die weitere Jobkürzungen nach sich ziehen könnte. Zum Ausbau des Gemeinschaftsunternehmens soll EPCG, eine Holding des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky, hinzugezogen werden. Diese Nachricht weckte bei den Arbeitnehmern Besorgnis um die Einhaltung bestehender Tarifverträge.

Die SPD-Landtagsfraktion hat ihre Teilnahme an der Kundgebung angekündigt, um Solidarität mit den Arbeitnehmern des Unternehmens zu bekunden. Nach Worte von Fraktionschef Jochen Ott will man damit ein Zeichen setzen, in einer Zeit, in der betriebliche Mitbestimmung unter Druck gerät.