Ein möglicher Schlagabtausch zwischen den politischen Schwergewichten der USA nimmt Konturen an: Joe Biden bekundete Interesse an einer konfrontativen Debatte mit Donald Trump im Zuge des anstehenden Präsidentschaftswahlkampfes. Der amtierende Präsident äußerte sich positiv zu einem solchen Ereignis in einem Radiogespräch mit dem bekannten Moderator Howard Stern. Der 81-jährige Amtsinhaber und sein 77-jähriger Vorgänger haben bereits die notwendigen Unterstützungen innerhalb ihrer Parteien erlangt, um als Präsidentschaftsanwärter ins Rennen zu gehen.
Die Bereitschaft des demokratischen Amtsinhabers wurde von seinem republikanischen Rivalen schnell aufgegriffen, jedoch mit einer gewissen Skepsis. Über seine Mitgründung, das soziale Netzwerk Truth Social, kommentierte Trump spöttisch: 'Jeder weiß, dass er das nicht wirklich so meint'. Dennoch zeigte er sich provokativ und schlug vor, jederzeit und überall auf die Herausforderung einzugehen, mit einem augenzwinkernden Vorschlag, die Debatte sofort und direkt in einem New Yorker Gerichtsgebäude abzuhalten, wo Trump aktuell aus anderen Gründen regelmäßig verweilt.
Die zurückhaltende Reaktion des Wahlkampfteams von Biden könnte ihren Ursprung in den denkwürdigen, lautstarken und von Polemik gezeichneten Auseinandersetzungen der Präsidentschaftswahl 2020 haben. Die hitzigen Debatten von damals haben Fragen zur weiteren Relevanz und Angemessenheit dieser politischen Tradition in Zeiten aufgeworfen, in denen Faktenverdrehungen keine Seltenheit zu sein scheinen. Bemerkenswert ist, dass Trump in diesem Wahlkampfzyklus bisher an keinen Fernsehdebatten mit anderen republikanischen Anwärtern teilgenommen hat, sich allerdings dennoch durchsetzte.