In den oberen Etagen von Paramount weht offenbar ein rauer Wind: Bob Bakish, der aktuelle Chief Executive Officer des Medienkonzerns, könnte schon bald seinen Hut nehmen müssen. Insider berichten von einem geplanten Abgang Bakishs, der möglicherweise in der nächsten Woche bekannt gegeben wird. Diese Entwicklung kommt überraschend und geschieht vor dem Hintergrund, dass der Konzern derzeit Fusionsgespräche führt.
Der Abgang von Bakish scheint insbesondere durch sein angespanntes Verhältnis zu Shari Redstone, der kontrollierenden Aktionärin des Unternehmens, bedingt zu sein. Einige Quellen berichten von Redstones Unzufriedenheit mit Bakishs Unfähigkeit, kritische Deals erfolgreich abzuschließen, darunter der Verkauf der Kabelkanäle Showtime und BET.
Zusätzlich zum Frustrationsgrad der Eigentümerin zeigt sich, dass auch führende Mitarbeiter des Konzerns Vorbehalte gegenüber der derzeitigen Marschrichtung haben. Diese Skepsis wurde einem Vertreter des Vorstands gegenüber kundgetan und hat die Position von Bakish allem Anschein nach weiter untergraben.
Der Medienkonzern befindet sich aktuell in Verhandlungen über eine Fusion mit Skydance, einer von dem Technologieerben und Filmproduzenten David Ellison kontrollierten Medienfirma. Ebenso wird an einem lukrativen Deal gearbeitet, um Sender wie Nickelodeon und MTV im Charter-Kabelnetz zu halten.
National Amusements, der Eigentümer von Paramount, erwägt unterschiedliche Szenarien für die Nachfolge des 60-jährigen Bakish, der seit 2016 an der Spitze von Paramount und zuvor Viacom stand und seit 1997 im Unternehmen tätig ist. Eine der Optionen könnte sein, das Unternehmen durch ein "Office of the CEO" zu führen, das von aktuellen Bereichsleitern wie Brian Robbins, Chef des Paramount-Filmstudios; George Cheeks, Top-Manager von CBS; und Chris McCarthy, Präsident von Paramounts Unterhaltungs- und Jugendsparte, geleitet wird. Eine weitere Möglichkeit könnte die Einsetzung eines Übergangs-CEOs sein.
Von Paramount selbst gibt es zu diesen Spekulationen bisher keinen Kommentar. Zuvor hatte jedoch das Wall Street Journal über Erwägungen des Paramount-Vorstands zur Ablösung von Bakish berichtet.