15. Mai, 2024

Politik

In der Entwicklungsphase: Das Potenzial von Drohnen in der Kriegsführung

In der Entwicklungsphase: Das Potenzial von Drohnen in der Kriegsführung

In der Bewertung eines führenden Militärexperten befindet sich die Kriegsführung mittels Drohnen noch in den Kinderschuhen. Fabian Hinz, Spezialist des Internationalen Instituts für Strategische Studien, betont in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur, dass trotz der bereits bewährten Funktionalität von Drohnen Unklarheit über die optimalen Einsatzmöglichkeiten herrscht. Er zieht Parallelen zu den Anfängen der Panzertechnik in den 1920er Jahren und vermerkt, dass die fortschreitende Verwendung im Ukraine-Krieg zu einer Weiterentwicklung der Taktiken geführt habe.

Ein besonderer Fokus liegt auf den sogenannten Kamikazedrohnen, wie die vom Iran entwickelten Typen Shahed 136, denen ursprünglich besondere Fähigkeiten zugeschrieben wurden. Nach Einschätzung von Hinz strebt der Iran mit der Produktion preiswerter Systeme nach militärischer Kompensation seiner Luftwaffendefizite. Diese Strategie fand durch den Ukraine-Konflikt breitere Akzeptanz, wobei selbst Staaten wie China versuchen, ähnliche Drohnentypen zu entwerfen. Demgegenüber haben die USA, als einer der technologisch führenden Nationen im Drone-Sektor, bisher auf entsprechende Modelle verzichtet, obwohl sie die Kapazitäten hierfür besäßen.

Der Kostenaufwand für die Herstellung der iranischen Drohnen wird vom Experten auf rund 50.000 US-Dollar geschätzt. Im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung relativiert Hinz jedoch die vermeintliche Kosteneffizienz dieser Systeme. Die Gegenstrategie der Luftabwehr werde dabei durch begrenzte Produktionskapazitäten erschwert, da Abfangraketen nicht zeitnah nachbestellt werden könnten. Eine zusätzliche finanzielle Belastung bedeute der Handel Irans mit Russland, wobei durchgesickerte Dokumente auf hohe Forderungen der iranischen Regierung hindeuten. Trotz dieser Kostenfrage könnte der Westen mit seinen Flugabwehrraketen zum Teil finanziell besser abschneiden, schließt Hinz seine Analyse.