19. Mai, 2025

Politik

Fokus auf globale Gesundheitspolitik: Neuer Pandemievertrag erregt Diskussionen und weckt Optimismus

In Genf hat die Jahrestagung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit einem bedeutenden Vorhaben begonnen: Die Verabschiedung eines internationalen Pandemievertrags steht im Fokus der Veranstaltung. Dieser Vertrag ist darauf ausgerichtet, die Lehren aus der COVID-19-Pandemie zu ziehen und die Bewältigung zukünftiger Gesundheitskrisen effizienter und gerechter zu gestalten. Ziel ist es, eine gerechtere Verteilung von Impfstoffen zu gewährleisten und ein strukturiertes Vorgehen bei der Bereitstellung von Hilfsgütern zu etablieren.

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus würdigte das geplante Abkommen als eine positive Entwicklung für das globale Gesundheitswesen. In seinen Reden betonte er die entscheidende Rolle des Multilateralismus, um globalen gesundheitlichen Herausforderungen begegnen zu können. Im Rahmen dieser multilateralen Gespräche traf Ghebreyesus auch auf die neue deutsche Bundesgesundheitsministerin Nina Warken, die ihre optimistische Haltung zum Ausdruck brachte. In ihrer Rede hob sie hervor, dass der bevorstehende Vertragsabschluss die Handlungsfähigkeit der WHO unterstreiche, und bekräftigte Deutschlands Unterstützung sowohl finanziell als auch durch ein hohes Maß an Fachwissen.

Trotz der erzielten Fortschritte sind einige Aspekte des Vertrags noch umstritten und erfordern weitere Verhandlungen, die voraussichtlich ein Jahr andauern werden. Zu den zentralen Diskussionspunkten gehört unter anderem, wie Impfstoffhersteller Zugang zu Krankheitserregern erhalten und welche Gegenleistungen die beteiligten Länder erwarten können. Diese Punkte sind von entscheidender Bedeutung, um eine gerechte und transparente Zusammenarbeit zwischen den Nationen sicherzustellen.

Erschwerend hinzu kommt der angekündigte Austritt der USA aus der WHO im Jahr 2026, der die Organisation mit einem erheblichen finanziellen Defizit konfrontieren könnte, da sie etwa ein Fünftel ihres Budgets durch diesen Schritt einbüßen würde. In diesem Kontext hat Deutschland seine finanzielle Unterstützung für die WHO verstärkt: Ministerin Warken kündigte an, die Zuwendungen um zehn Millionen Euro zu erhöhen, zusätzlich zu den bereits im April bereitgestellten zwei Millionen Euro. Dies spiegelt Deutschlands anhaltendes Engagement für das internationale Gesundheitswesen wider.

Darüber hinaus versprach Warken, die Reforminitiativen der WHO zu fördern, die auf eine Steigerung der Effizienz und Schlagkraft abzielen. Sie bot an, den WHO-Standort in Berlin zu erweitern, um mehr Experten anzuziehen, was die Rolle Deutschlands als zentraler Akteur im globalen Gesundheitssektor weiter festigen würde.