15. Mai, 2024

Wirtschaft

Digitalisierungsdruck setzt Einzelhandel unter Zugzwang: Überlebenskampf in der Mitte des Marktes

Digitalisierungsdruck setzt Einzelhandel unter Zugzwang: Überlebenskampf in der Mitte des Marktes

Spitzfindig betrachtet unsere Konsumlandschaft, könnte man meinen, sie wandele sich unentwegt in eine gigantische digitale Einkaufspassage. Ein Trend, der den Einzelhändlern hierzulande Schlaf raubt, denn das Phänomen des verstärkten Online-Shoppings erzwingt eine Neuausrichtung im stationären Handel – eine Entwicklung, die mit Argusaugen beobachtet wird. Während das Luxussegment eine gewisse Resilienz gegenüber dem virtuellen Wettbewerb zu demonstrieren scheint, steht die breite Mitte des Marktes vor einer gewaltigen Herausforderung. Der moderne Konsument, mit seinen exponentiell gewachsenen Ansprüchen, sucht nach Preisvorteil sowie Komfort und findet diese Bedürfnisse im digitalen Warenhaus vielfach besser bedient.

Galeria Karstadt Kaufhof illustriert dieses Szenario exemplarisch. Sollte es dem etablierten Riesen der Warenhausbranche nicht gelingen, sich den veränderten Verbraucherbedingungen anzupassen, könnte das Unternehmen das Schicksal vieler Geschäfte in Amerika teilen. Dort scheinen außerhalb des Luxusbereichs regelrechte Shop-Wüsten zu entstehen – ein mahnenendes Bild für den hiesigen Einzelhandel. Nach den Regeln des Marktes migrieren Kundenströme dorthin, wo die Angebote günstiger und die Shopping-Erlebnisse bequemer gestaltet sind. Eine Entwicklung, die zwar aus unternehmerischer Sicht beklagt werden könnte, jedoch eine klare Folge der marktwirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten darstellt.

Sofern sich Warenhausketten wie Galeria Karstadt Kaufhof nicht zeitnah und effektiv auf die veränderte Handelslandschaft einstellen, könnten auch sie Teil dieses Ladensterbens werden – eine Mahnung, die in den Chefetagen gewiss nicht ungehört verhallt.