Einen Monat lang dominierte Vizepräsidentin Kamala Harris das politische Parkett der USA, doch am Donnerstag versuchte sich Ex-Präsident Donald J. Trump zurück ins Rampenlicht zu schieben. Bei einer einstündigen Pressekonferenz in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Palm Beach attackierte Trump wiederholt Harris' Intelligenz und warf ihr vor, sich nicht den Fragen der Journalisten zu stellen wie er.
Während des medialen Schlagabtauschs zeichnete Trump ein düsteres Bild der US-Wirtschaft und warnte vor einer existenziellen Bedrohung für das Land, sollte er nicht die nächste Präsidentschaftswahl gewinnen. Zudem bezeichnete er widerlegt seine eigene Amtsübergabe, die durch seinen Verzicht auf die Anerkennung der Wahlniederlage 2020 und die nachfolgende gewaltsame Erstürmung des Kapitols am 6. Januar 2021 getrübt war, als "friedlich".
Abseits dessen zeigte sich Trump irritiert über die Menschenmengen, die Harris anzieht, und prahlte gleichzeitig über die Teilnehmerzahlen seiner Kundgebung am umstrittenen 6. Januar. Er verglich sein Publikum sogar mit dem Publikum bei Martin Luther King Jr.'s berühmter "I Have a Dream"-Rede und behauptete, seine Menge sei mindestens genauso groß gewesen, wenn nicht größer.
"Niemand hat zu größeren Menschenmengen gesprochen als ich", erklärte Trump. "Wenn Sie sich Martin Luther King ansehen, als er seine Rede hielt, seine großartige Rede, und Sie sich unsere anschauen – derselbe Ort, dasselbe alles, dieselbe Anzahl von Menschen, wenn nicht – wir hatten mehr."
Trumps Team sucht seither nach Wegen, um Harris' Aufwind zu stoppen, da sie rasch die Unterstützung der Demokratischen Partei hinter sich vereint und in den Umfragen aufgestiegen ist. Ziel der Pressekonferenz war es, hervorzuheben, dass Harris weder eine eigene Pressekonferenz abgehalten noch ein unvorbereitetes Interview gegeben hat. Ein Punkt, auf den er während seines Auftritts hinwies und behauptete, sie habe dies gemieden, weil "sie nicht klug genug" sei.