Die Erwartungen an den deutschen Arbeitsmarkt haben sich erneut eingetrübt. Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist im März bereits zum siebten Mal hintereinander gesunken. Diese Kennzahl, die als verlässlicher Frühindikator für die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt gilt, hat mit einem Stand von 98,2 Punkten nun deutlich die neutrale Schwelle von 100 unterschritten. Dieses Barometer basiert auf den Prognosen aller deutschen Arbeitsagenturen und erlaubt einen Blick auf die zu erwartende Arbeitslosigkeits- und Beschäftigungssituation der kommenden drei Monate. Der Wert unter 100 signalisiert, dass die Agenturen mit einer verschlechterten Arbeitsmarktlage rechnen. Trotz geplanter großer Investitionspakete sind die kurzfristigen Aussichten ernüchternd. Enzo Weber, Forschungsbereichsleiter für Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen am IAB, merkt an, dass die früheren Beschäftigungsgewinne, insbesondere in den Bereichen Pflege und Erziehung, nicht mehr ausreichen, um die Verluste im Industriesektor auszugleichen. Auch die Komponente zur Beschäftigungsnachfrage ist erstmals seit der Corona-Pandemie unter die 100er-Grenze gerutscht. Mit einem Wert von 99,9 Punkten ist der Optimismus bezüglich steigender Beschäftigungszahlen merklich gedämpft.
Wirtschaft
Trübe Aussichten auf dem Arbeitsmarkt: Frühindikator fällt weiter
