05. Oktober, 2024

Wirtschaft

Steigende Steuern und sinkende Zinssätze: Was Sparer jetzt wissen müssen

Steigende Steuern und sinkende Zinssätze: Was Sparer jetzt wissen müssen

Anleger, die in den letzten Jahren auf hohe Zinssätze gesetzt haben, müssen sich möglicherweise auf Veränderungen einstellen. Finanzberater warnen, dass die Renditen auf Ersparnisse nach der jüngsten Zinssenkung der Federal Reserve voraussichtlich sinken werden. Zudem könnten durch das Auslaufen der Trump-Steuersenkungen Ende nächsten Jahres höhere Steuern auf die erzielten Zinsen anfallen.

' Steigende Einkommenssteuern bedeuten weniger Geld auf dem Gehaltszettel', erklärte Brian Large, Partner bei Lenox Advisors. 'Weniger Zinsen auf Ihr Bargeld bedeuten eine geringere Rendite, und diese niedrigeren Zinsen werden außerdem höher besteuert. Das wird Sparer durch die Bank weg betreffen.'

Das Tax Cuts and Jobs Act von 2017 (TCJA), bekannt als die Trump-Steuersenkungen, war die größte Überarbeitung des Steuergesetzes seit 30 Jahren. Viele der Vorteile für Einzelpersonen laufen Ende 2025 aus. Sollten die Einkommenssteuersenkungen nicht verlängert werden, kehren die betroffenen Steuerklassen zu den Niveaus vor dem TCJA zurück.

'Am Ende des Tages wird fast jeder eine höhere Steuerlast tragen', sagte Mark Steber, Chief Tax Officer bei Jackson Hewitt.

Die Fed hat in diesem Jahr aufgrund historisch hoher Zinssätze zum ersten Mal seit über vier Jahren ihren Leitzins um einen halben Prozentpunkt gesenkt. Banken haben schnell reagiert und die Zinssätze auf Spareinlagen, Geldmarktkonten und Termineinlagen (CDs) gesenkt.

Angesichts der Prognosen von Ökonomen, dass weitere Zinssenkungen folgen werden, müssen Anleger, die bisher risikofrei bis zu 5% Zinsen kassiert haben, vermutlich neue Wege finden, um ähnliche Renditen zu erzielen.

Brian Large hebt hervor, dass Aktien meist höhere Renditen als festverzinsliche Anlagen bringen und die dazugehörigen Gewinne zu niedrigeren Sätzen als Kapitalerträge versteuert werden. Da festverzinsliche Zinsen als Einkommen versteuert werden, werden sie von den bereits hohen und vermutlich weiter steigenden Einkommenssteuersätzen stärker betroffen sein, als Kapitalgewinne.

Eine Möglichkeit, in kleinere Unternehmen bei geringerem Risiko zu investieren, besteht darin, einen Index wie den Russell 2000 zu kaufen, der Firmen aus verschiedenen Branchen umfasst. Für Senioren, die auf regelmäßiges Einkommen angewiesen sind, empfiehlt Daniel Milan, Managing Partner bei Cornerstone Financial Services, die Investition in hochwertige Dividendenwachstumsaktien.

' Dividendenwachstum ist der Schlüssel', betonte er. 'Das jährliche Dividendenwachstum muss mindestens so hoch wie die Inflation sein, damit die Dividende attraktiv bleibt.'

Unterm Strich ist klar: Sparer sollten sich angesichts der bevorstehenden steuerlichen und wirtschaftlichen Veränderungen gut beraten lassen und ihre Anlagestrategien entsprechend anpassen.