Eine aktuelle Umfrage der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) wirft ein Licht auf die wachsenden Herausforderungen der Arbeitswelt. Vier von fünf der befragten Erwerbstätigen berichten von negativen Veränderungen in ihrem beruflichen Alltag in den letzten zwei Jahren, was auf einen spürbar steigenden Stress am Arbeitsplatz hindeutet. Gleichzeitig zeigt die Statistik eine erfreuliche Entwicklung: Die Zahl der Arbeitsunfälle und der damit verbundenen Todesfälle ist gesunken. Im vergangenen Jahr verzeichneten die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen insgesamt 752.125 meldepflichtige Arbeitsunfälle, was einem Rückgang von 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch die Zahl der tödlichen Unfälle ging um 30 auf insgesamt 351 Fälle zurück. Dennoch ist der Arbeitsalltag weiterhin von erheblichen psychischen Belastungen geprägt. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, einem höheren Zeitdruck ausgesetzt zu sein, während 43 Prozent ein gereizteres Betriebsklima unter den Kollegen wahrnehmen. DGUV-Hauptgeschäftsführer Stefan Hussy warnt, dass neben den gesunkenen Unfallzahlen die psychische Belastung durch den demografischen Wandel und dessen Folgen eine zunehmend wichtige Rolle für die Arbeitssicherheit spielen wird. Die repräsentative Erhebung, durchgeführt von der Forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen, erfolgte im Februar und März und umfasste 2.018 Beschäftigte.
Wirtschaft
Steigende psychische Belastung am Arbeitsplatz trotz sinkender Unfallzahlen
