Im ersten Halbjahr des Jahres zeigte Nvidia (NVDA) einen beeindruckenden Aufwärtstrend, der jedoch in den letzten Monaten eine Pause einlegte. Nach dem mit Spannung erwarteten Q2-Ergebnisbericht Ende August gab die Nvidia-Aktie infolge hoher Anlegererwartungen auf starkes Wachstum nach, obwohl die Ergebnisse solide waren. Diese Kurskorrektur könnte jedoch eine interessante Kaufgelegenheit darstellen. In diesem Artikel werden fünf Gründe für eine positive Einschätzung der Nvidia-Aktie beleuchtet, darunter starkes Umsatzwachstum, KI-Dominanz, Bewertung, technische Indikatoren und Analystenkonsens.
Der erste Punkt ist das starke Umsatzwachstum, das Nvidia im zweiten Quartal trotz schwieriger Vergleichswerte erzielte. Das Unternehmen erreichte ein beeindruckendes Umsatzwachstum von 122 % im Vergleich zum Vorjahr und erzielte Einnahmen von 30 Milliarden US-Dollar. Obwohl diese Wachstumsrate niedriger ist als die 200 % aus dem Vorquartal, bleibt das absolute dreistellige Wachstum bemerkenswert. Dies unterstreicht Nvidias Fähigkeit, selbst bei großen Vergleichswerten erheblich zu skalieren.
Obwohl der Aktienkurs nach den Q2-Ergebnissen nachgab, ist es wichtig zu beachten, dass Nvidia weiterhin ein sequentielles Umsatzwachstum verzeichnet. Dies signalisiert eine robuste Nachfrage nach seinen Produkten, insbesondere im Bereich KI und Rechenzentren. Das Q3-Umsatzleitbild von 32,5 Milliarden US-Dollar zeigt, dass das Unternehmen zuversichtlich ist, diesen Wachstumspfad beizubehalten.
Der zweite Punkt betrifft Nvidias Dominanz im Bereich der Datenzenter-GPUs, wo das Unternehmen laut HPCwire einen Marktanteil von 98 % hält. Die Nachfrage nach KI-gesteuerten Lösungen boomt, und Nvidias H100 Hopper GPU ist für Unternehmensanwendungen mit hohem Rechenbedarf von zentraler Bedeutung. Neben der Hardware dominiert Nvidia auch im Softwarebereich, wie CUDA und cuDNN. Das Ziel, den 1-Billionen-Dollar-Datenzentermarkt durch beschleunigtes Rechnen zu transformieren, betonte das Unternehmen im Earnings Call.
Für die Zukunft plant Nvidia, seine Blackwell-Architektur im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2025 auf den Markt zu bringen. Diese soll noch mehr Leistung und Effizienz bieten als Hopper und richtet sich an Hyperscaler und KI-Entwickler. Dies könnte Nvidias Führungsposition im KI-Bereich weiter festigen.
Die Bewertung von Nvidia ist ebenfalls ein starker Grund für den positiven Ausblick. Mit einem KGV von 54,7 und einem voraussichtlichen KGV von 42,5 könnte die Aktie auf den ersten Blick teuer erscheinen. Dennoch werden wegen der beeindruckenden Wachstumsprognosen für Nvidia, mit einem erwarteten Umsatz- und EPS-Wachstum von 106 % bzw. 119 % in diesem Jahr, diese hoher Bewertungen durchaus gerechtfertigt.
Analysten prognostizieren ein EPS-Wachstum von 36,6 % über die nächsten drei bis fünf Jahre. Dies resultiert in einem PEG-Verhältnis von 1,16, was im Vergleich zu anderen "Magnificent 7"-Aktien günstig ist. Alphabet (GOOGL) und Meta (META) weisen vergleichbare PEG-Verhältnisse von 1,28 und 1,48 auf, was Nvidia im Vergleich attraktiver erscheinen lässt.
Der vierte Punkt bezieht sich auf die Stimmung rund um Nvidias Aktienperformance. Trotz jüngster Schwankungen zeigt die dreistellige Umsatzwachstumsrate, dass sich das Unternehmen noch in einer Hyperwachstumsphase befindet. Ein klarer Indikator für den anhaltenden Aufwärtstrend ist der aktuelle Börsenkurs, der über seinem 200-Tage-Durchschnitt von 92,80 US-Dollar liegt.
Schließlich trägt die überwiegend positive Einschätzung der Wall-Street-Analysten zur bullischen Sichtweise bei. Von den 42 Analysten haben 39 eine Kaufempfehlung abgegeben, mit einem durchschnittlichen Kursziel von 152,44 US-Dollar. Der Analyst Hans Mosesmann von Rosenblatt hat das höchste Kursziel von 200 US-Dollar und bleibt optimistisch, trotz leichter Rückgänge der Bruttomargen aufgrund von Blackwell-Updates.
Alles in allem bieten die jüngsten Schwächen der Nvidia-Aktie eine attraktive Kaufgelegenheit für Investoren, die von der robusten Wachstumsstory des Unternehmens profitieren möchten. Trotz kurzfristiger Probleme deutet der solide Werdegang und die bevorstehende Blackwell-Architektur auf eine weiterhin starke Performance hin.