19. Juli, 2025

Märkte

Spannungen im Nahen Osten belasten den Ölmarkt

Die jüngsten militärischen Spannungen im Nahen Osten werfen erneut ein Schlaglicht auf die Verletzlichkeit der internationalen Ölmärkte. Im Zentrum der Auseinandersetzung stehen israelische Luftangriffe auf iranische Energieanlagen, speziell das strategisch bedeutsame South Pars Gasfeld. Diese aggressive militärische Aktion seitens Israels hat unmittelbare Besorgnis unter Händlern und Analysten ausgelöst und könnte die zukünftige Versorgung mit Rohöl in der konfliktreichen Region erheblich beeinträchtigen. Die Preise für Rohöl verzeichneten in der vergangenen Woche den stärksten Anstieg seit drei Jahren, ein klares Indiz für die Nervosität der Märkte.

Trotz der langanhaltenden Sanktionen durch die Vereinigten Staaten bleibt der Iran der drittgrößte Produzent innerhalb der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC). Obwohl die direkten Auswirkungen der israelischen Luftangriffe sich bislang auf die interne Energieinfrastruktur Irans konzentrieren, ist die Besorgnis groß, dass eine Eskalation der Spannungen die gesamte Region in Mitleidenschaft ziehen könnte. Insbesondere eine potenzielle Schließung der strategisch wichtigen Straße von Hormus könnte einen weiteren starken Preisanstieg für Rohöl zur Folge haben, was die Unsicherheiten für die internationalen Märkte noch verschärfen würde.

Angesichts dieser Unsicherheiten verwies Helima Croft von RBC Capital Markets auf die Rolle der OPEC+-Allianz. Es könnte notwendig werden, dass dieses Gremium zur Bereitstellung von Ersatzkapazitäten herangezogen wird. Allerdings bleibt abzuwarten, ob diese Allianz adäquat auf eine ernstzunehmende Angebotsunterbrechung im Iran reagieren kann, ohne selbst politisch oder strategisch ins Visier zu geraten.

Die militärischen Angriffe Israels, begleitet von einer massiven Explosion an einer Gasverarbeitungsanlage, werfen weitere Fragen auf. Richard Bronze von Energy Aspects fragte sich, ob Israel seine Angriffe auf weitere iranische Energieressourcen ausweiten könnte. Ein direktes Eingreifen der OPEC+ könnte zwar dringend benötigte Stabilität bringen, würde aber möglicherweise zu politischer Kontroverse führen, besonders in Hinblick darauf, dass Staaten wie Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate möglicherweise davon profitieren könnten.

Jedoch bleibt ein Funken Hoffnung, dass die Märkte sich vorerst beruhigen könnten. Größere Ölproduktionsanlagen sind bislang verschont geblieben, was bedeutet, dass es möglicherweise einer erheblich weiteren und umfassenderen Zerstörung bedürfen würde, um die Risikoprämien für Rohöl erneut auf ein deutlich höheres Niveau zu treiben.

Inmitten dieser angespannten geopolitischen Lage hat sich der ehemalige US-Präsident Donald Trump über ein soziales Netzwerk zu Wort gemeldet, um seine Hoffnung auf eine friedliche Lösung des Konflikts auszudrücken. Das Risiko, dass Iran die Straße von Hormus blockieren könnte, wird dabei als gering eingeschätzt, da eine solche Aktion den iranischen Export oder die Beziehung zu wichtigen Abnehmern wie China beeinträchtigen würde.