05. Mai, 2025

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Lufthansa vor Aktionärstreffen: Gegenwind für Kostensenkungsstrategie

Die bevorstehende Hauptversammlung der Lufthansa steht im Zeichen wachsender Kritik am derzeitigen Sparkurs von CEO Carsten Spohr. Im Mittelpunkt der Diskussionen stehen Pläne zur Umstrukturierung innerhalb des Unternehmens, die die Verlagerung von Flugzeugen und Arbeitsplätzen in neu gegründete Flugbetriebe vorsehen. Diese Entscheidungen haben bei den Gewerkschaften zu erheblichem Unmut geführt.

Sowohl die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) als auch die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (Ufo) haben bereits angekündigt, die Entlastung des Vorstands zu verweigern. Joachim Vázquez Bürger, der Vorsitzende von Ufo, kritisiert den Strategiewandel scharf und wirft der Unternehmensführung vor, dass der Fokus ausschließlich auf Kostensenkung durch Personalabbau liege. Er betont, dass eine Strategie notwendig sei, die sowohl Wachstum als auch wettbewerbsfähige Organisationsstrukturen für alle Beteiligten sicherstellt. Auf der Hauptversammlung am Dienstag wird Ufo nicht nur die Entlastung des Vorstands ablehnen, sondern auch dem neuen Vergütungsmodell die Zustimmung verweigern.

Auch die Vereinigung Cockpit schließt sich diesem Widerstand an. Die Gewerkschaft kritisiert in ihrer internen Kommunikation die Entscheidungsmethoden der Führungsebene, insbesondere im Hinblick auf den Erwerb neuer Flugzeuge und die unklare Markenpolitik der Lufthansa. Weiterhin bemängelt die VC, dass der Wiederanlauf nach der COVID-19-Pandemie zu zögerlich erfolgte, was zu den chaotischen Bedingungen und den hohen Kosten im letzten Sommer führte. Diese Umstände erfordern ihrer Meinung nach eine klare Verantwortungsübernahme seitens des Managements.

Zusätzlich zu den beiden erwähnten Gewerkschaften beteiligen sich auch Vertreter von Verdi im Aufsichtsrat des Unternehmens an der Diskussion über die künftige strategische Ausrichtung der im MDax gelisteten Lufthansa. Die Beteiligung von Verdi verstärkt das Gewicht der gewerkschaftlichen Kritik und unterstreicht die Notwendigkeit eines konstruktiven Dialogs, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern.