19. April, 2025

Wirtschaft

Die Deutsche Bahn in der Krise: Chancen und Herausforderungen für Richard Lutz

Die Deutsche Bahn in der Krise: Chancen und Herausforderungen für Richard Lutz

Die Deutsche Bahn kämpft weiterhin mit erheblichen Herausforderungen in Bezug auf Unpünktlichkeit, ein veraltetes Schienennetz und tiefrote Bilanzzahlen. Trotz des anhaltenden Drucks der künftigen Regierungskoalition bleibt der Vorstandsvorsitzende, Richard Lutz, optimistisch und entschlossen, das Ruder herumzureißen.

In einem kürzlich vorgestellten Strategiedokument mit dem Titel "S3" werden umfangreiche Pläne zur Stabilisierung und Modernisierung des Schienensystems skizziert. Ein zentraler Punkt ist die ambitionierte Sanierung von mehr als 40 wichtigen Streckenabschnitten bis Anfang der 2030er Jahre. Ziel ist es, die Pünktlichkeitsquote bis 2027 auf 75 bis 80 Prozent zu steigern. Dies erfordert beträchtliche finanzielle Mittel; der Konzern plant mit Investitionen in Milliardenhöhe und erhofft sich Unterstützung aus dem Infrastrukturfonds der Bundesregierung.

Die wirtschaftliche Situation des Unternehmens bleibt angespannt, besonders im Güter- und Fernverkehr, wo hohe Verluste zu verzeichnen sind. Die EU-Kommission dringt auf schwarze Zahlen im Güterverkehr bis Ende nächsten Jahres. Zur Kostensenkung plant der Konzern auch, bis 2027 rund 10.000 Stellen abzubauen.

Trotz der Herausforderungen erhielt Lutz letztes Jahr eine deutliche Gehaltserhöhung, was intern für Diskussionen sorgt. Der politische Druck auf ihn steigt, da die CDU, CSU und SPD in Koalitionsgesprächen eine Neuausrichtung der Führung des Konzerns fordern.

Abseits der bestehenden Schwierigkeiten lehnt die künftige Regierung eine Zerschlagung des Unternehmens ab, sondern plant, die Infrastruktur innerhalb des "integrierten Konzerns" zu reformieren. Lutz mahnt, dass Debatten über eine Trennung von Netz und Betrieb keine Probleme lösen würden.