Norfolk Southern steht vor einer bedeutenden Führungsänderung: CEO Alan Shaw soll das Unternehmen verlassen. Der Vorstand des Eisenbahnunternehmens berät über mögliche Interimslösungen, darunter den aktuellen Finanzvorstand. Dies folgt auf die Enthüllung einer Beziehung Shaws zu einer ihm unterstellten Mitarbeiterin, was die Firmenethik verletzt.
Eine Anwaltskanzlei unterstützt den Vorstand bei der Untersuchung der Vorwürfe. Shaw selbst war für eine Stellungnahme nicht erreichbar, und Norfolk Southern lehnte jedweden Kommentar ab.
Aktuell diskutieren Führungskräfte und Juristen über die Konditionen einer möglichen Abfindung für Shaw, der seit Jahrzehnten im Unternehmen tätig ist und das Amt des CEO 2022 übernommen hatte. Unter seiner Führung musste Norfolk Southern 2023 einen katastrophalen Unfall in East Palestine, Ohio, bewältigen, dessen Schadenersatzkosten voraussichtlich über einer Milliarde Dollar liegen werden.
Die Untersuchungen gegen Shaw erfolgen wenige Monate nach einem erbitterten Aktionärsstreit mit dem aktivistischen Hedgefonds Ancora Holdings, der zur Wahl von drei neuen Vorstandsmitgliedern führte.
Unter den potenziellen Nachfolgern für Shaw befindet sich Mark George, der aktuelle Finanzvorstand von Norfolk Southern. Auch John Orr, der operative Leiter, sowie Richard Anderson, ein kürzlich in den Vorstand berufener ehemaliger CEO von Delta Air Lines und Amtrak, werden als mögliche Kandidaten gehandelt. Weiterhin wird Claude Mongeau, der Vorsitzende des Vorstands, der seit 2019 Mitglied des Unternehmens ist und über umfangreiche Erfahrungen im Eisenbahnbereich verfügt, in Betracht gezogen.
Die betreffenden Personen waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar.