12. September, 2024

Wirtschaft

Unternehmensinsolvenzen in Deutschland nehmen weiter zu

Unternehmensinsolvenzen in Deutschland nehmen weiter zu

Die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland zeigt wieder einen deutlichen Aufwärtstrend. Vorläufige Zahlen zeigen, dass im Juli 13,5 Prozent mehr Insolvenzanträge bei den Gerichten eingegangen sind als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt bekannt gab. Dies stellt einen signifikanten Anstieg im Vergleich zum Juni dar, in dem die Anmelderate mit 6,3 Prozent nur einen einstelligen Zuwachs verzeichnete.

Es ist jedoch noch unklar, ob alle eingereichten Insolvenzanträge tatsächlich in ein Verfahren münden und somit in die offizielle Statistik einfließen. Basierend auf den endgültigen Daten gab es im Mai insgesamt 1934 beantragte Unternehmensinsolvenzen, was einem beeindruckenden Anstieg von 30,9 Prozent im Vergleich zum Mai 2023 entspricht.

Die Gläubiger sehen sich einer Summe von 3,4 Milliarden Euro ausgesetzt, verglichen mit 4,0 Milliarden Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Somit sind die Verfahren im Durchschnitt kleiner geworden. Besonders betroffen sind Unternehmen aus dem Bereich Verkehr und Lagerei. Auch Zeitarbeitsfirmen und Baubetriebe kämpfen vermehrt mit Zahlungsunfähigkeit.

Aktuelle Erkenntnisse des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zeigen, dass bei den Insolvenzanmeldungen im Juli vor allem Industriebetriebe stark betroffen sind. Der insgesamt deutliche Anstieg der Insolvenzzahlen betrifft vielfältige Branchen, zeigt sich jedoch in der Industrie besonders stark ausgeprägt: Meldeten im Juni noch 100 Industriebetriebe Insolvenz an, stieg diese Zahl im Juli auf 145.