17. Juni, 2024

Wirtschaft

Schwierige Zeiten für Schwarz: Schornsteinfegerhandwerk zuversichtlich trotz Nachwuchssorgen

Schwierige Zeiten für Schwarz: Schornsteinfegerhandwerk zuversichtlich trotz Nachwuchssorgen

Das traditionelle Schornsteinfegerhandwerk steht vor Herausforderungen. Während die bundesweite Lage in Bezug auf Nachwuchs noch relativ ausgeglichen scheint, spüren einige Regionen bereits einen zunehmenden Fachkräftemangel, der sich bald bemerkbar machen könnte. Udo Voigt, Vorstand für Berufsbildung beim Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks, betonte die steigende Nachfrage nach Fachberatung aufgrund der aktuellen Heizungsgesetze und verwies darauf, dass ohne frischen Nachschub an Fachkräften insbesondere Beratungstermine ins Wasser fallen könnten. Die Priorität findet sich eindeutig bei der Betriebs- und Brandsicherheit.

Rund 20.000 Beschäftigte und 1.835 Lehrlinge zählen die etwa 7.600 Schornsteinfeger-Betriebe aktuell zu ihren Reihen. Die Zahl der Auszubildenden verharrt mit ungefähr 620 deutschlandweit auf einem konstanten Level. Besonders betroffen von Nachwuchssorgen sind Gebiete wie Thüringen und das Saarland. Letzteres befindet sich mit nur zwei neuen Azubis dieses Jahr weit unter dem Durchschnitt – die Gründe hierfür bleiben unklar.

Die saarländische Landesinnung unter Eric Scherer plant daher, sich verstärkt für die professionelle Ausbildung im Schornsteinfegerhandwerk einzusetzen und schließt sich der bundesweiten Kampagne "Komm ins Team Schwarz" an. Udo Voigt sieht besonders im direkten Kundenkontakt Potenzial für die Nachwuchswerbung und hebt die Bedeutung des persönlichen Gesprächs hervor.

Mit der Zeit hat sich das Berufsbild gewandelt – weg vom einfachen Ofenputzer hin zum Fachmann für Wärmepumpen und Energieeffizienz. Ein Ausbildungswechsel steht an, für den branchenseitig geworben werden muss. Diese Entwicklung unterstreicht auch die Möglichkeit eines zielgerichteten Studiums in Baden-Württemberg, wo Interessierte einen Bachelor im Bereich "Erneuerbare Energien mit Profilgebung Schornsteinfeger" erlangen und gleichzeitig ihre Gesellenprüfung absolvieren können.