22. Oktober, 2024

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Preisreform: Fossile Brennstoffe teurer, Strom günstiger

Preisreform: Fossile Brennstoffe teurer, Strom günstiger

Ein Beratergremium der Bundesregierung hat eine innovative Preisreform vorgeschlagen, die darauf abzielt, die Kosten für Diesel, Benzin und Erdgas zu erhöhen, während Strom erschwinglicher wird. Die unabhängige Expertenkommission für das Energiewende-Monitoring betont die Notwendigkeit, Preise stärker an den CO2-Ausstoß zu koppeln. Durch eine Senkung der Umlagen und Abgaben auf Strom und einer höheren Bepreisung von fossilen Brennstoffen soll das Vorhaben gegenfinanziert werden.

Laut Anke Weidlich, einem Mitglied der Kommission, werde dies Anreize schaffen, den Verbrauch fossiler Energieträger zu reduzieren und den Umstieg auf erneuerbare Energiequellen zu fördern. Besonders die Elektrifizierung, zum Beispiel durch Wärmepumpen für Gebäudeheizungen, Elektroautos im Verkehr und moderne Prozesstechnologien in der Industrie, werde dadurch stimuliert.

Aktuell werden Diesel und Erdgas günstiger besteuert als Benzin, was laut der Expertenkommission geändert werden sollte. Zwar hat die Bundesregierung die Stromsteuer für das produzierende Gewerbe bereits gesenkt, doch nun fordert das Gremium, diese Senkung auch auf alle anderen Verbrauchergruppen auszuweiten und das europarechtlich zulässige Mindestniveau beizubehalten.

Im jüngsten Bericht der Kommission zum Stand der Energiewende wird festgehalten, dass es zwar Fortschritte beim Ausbau erneuerbarer Energien gibt, die "Energiewende-Ampel" allerdings auf Gelb steht. Veronika Grimm, ebenfalls Mitglied der Kommission, betont, dass die Kosten für den Netzausbau gesenkt werden könnten, indem bei der Umsetzung von Gleichstromprojekten Freileitungen gegenüber Erdkabeln bevorzugt werden.

Das Bundeswirtschaftsministerium hat angekündigt, die Vorschläge gründlich zu prüfen und weitere Diskussionen mit den Experten zu führen.