27. Juli, 2024

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Positiver Trend trotz Gegenwind: Nordex überrascht mit operativen Gewinnen

Positiver Trend trotz Gegenwind: Nordex überrascht mit operativen Gewinnen

Der norddeutsche Windkraftspezialist Nordex hat die Börsianer mit erfreulichen Quartalszahlen beglückt. Im Wettstreit mit Branchenkonkurrenten wie Vestas und Siemens Gamesa, einer Tochter von Siemens Energy, konnte das Unternehmen aus Hamburg nicht nur schwarze Zahlen vorweisen, sondern übertraf dabei auch noch die Markterwartungen. Dank profitabler Projekte und einem stabilen Kostenumfeld hat Nordex im Vergleich zum Vorjahr eine deutliche Ergebnisverbesserung hingelegt. An der Börse wurde die positive Entwicklung prompt honoriert: Die Nordex-Aktie erreichte in der Spitze ein Zweijahreshoch und verzeichnete einen starken Anstieg ihres Börsenwerts seit Ende des letzten Jahres.

Analysten äußerten sich lobend über den gelungenen Jahresstart des Turbinenbauers. Laut Ajay Patel von Goldman Sachs könnte kaum ein besserer Start ins Jahr erzielt werden, während Constantin Hesse von Jefferies die Ergebnisse als über Durchschnitt lobt und auf eine mögliche Erholung des schwachen Barmittelzuflusses im Jahresverlauf hinweist. Das Bankhaus Metzler vermutet, dass Nordex nun die schwierige Phase überwunden hat.

Im Detail konnte Nordex im ersten Vierteljahr seinen Umsatz um 29 Prozent auf etwa 1,6 Milliarden Euro steigern, während das Ebitda mit 52,1 Millionen Euro über den Prognosen lag und sich somit stark vom Vorjahresverlust absetzen konnte. Laut Konzernchef José Luis Blanco wurden durch eine gezielte Projektauswahl und günstige Kostenverhältnisse Aussichten und Ergebnisse wesentlich optimiert. Trotz einiger anhaltender Branchenherausforderungen – erhöhte Kosten infolge von Inflation, langwierigen Genehmigungsprozessen und hohen Zinsen – verspricht Blanco eine solide Fortsetzung des positiven Trends.

Nordex erlebte zwar einen Rückgang in der Zahl der errichteten Windanlagen im Vergleich zum Vorjahr, konnten aber bei Landturbinen international Marktanteile gewinnen, selbst während andere Konkurrenten Einbußen verzeichneten. Besonders bemerkenswert war die Verdreifachung des Neugeschäfts für Turbinen auf fast 1,8 Milliarden Euro im entsprechenden Quartal.

Die positiven Aussichten werden auch von der bestätigten Prognose unterstrichen: Nordex erwartet 2023 einen Umsatz zwischen 7,0 und 7,5 Milliarden Euro und strebt dabei eine Ebitda-Marge von 2,0 bis 4,0 Prozent an. Langfristig ist das Ziel eine Margenerhöhung auf 8 Prozent.