22. Oktober, 2024

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Neue Gaskraftwerke für Deutschlands Energiezukunft

Neue Gaskraftwerke für Deutschlands Energiezukunft

Im Zuge des neuen Wachstumspakets hat die Bundesregierung den Weg für eine innovative Strategie zum Bau neuer Gaskraftwerke geebnet. Diese Einigung, in enger Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission erzielt, sieht vor, insgesamt 12,5 Gigawatt an Kraftwerkskapazität sowie 500 Megawatt an Langzeitspeichern auszuschreiben.

Dabei war im Februar noch von 10 Gigawatt die Rede – nun sollen zusätzlich 2,5 Gigawatt hinzukommen. Allerdings steht die endgültige beihilferechtliche Genehmigung durch die EU noch aus.

Die neuen Gaskraftwerke, die zu einem späteren Zeitpunkt auf Wasserstoff umgestellt werden, sollen als verlässliche "Backups" für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne fungieren, besonders in Zeiten, in denen natürliche Ressourcen nicht ausreichen.

Wirtschaftsminister Robert Habeck lobte die Einigung mit der Europäischen Kommission als einen essentiellen Fortschritt. Sie beschleunige die Dekarbonisierung des Kraftwerksparks, fördere die Entwicklung neuer Wasserstoff-Kraftwerkstechnologien und unterstütze den vorgezogenen Kohleausstieg bis 2030.

Fünf Gigawatt der neuen wasserstofffähigen Gaskraftwerke sollen laut Ministerium "zeitnah" ausgeschrieben werden, um schnell einen Beitrag zur Dekarbonisierung zu leisten. Investitions- und Differenzkosten beim Umstieg von Erdgas auf Wasserstoff sollen finanziell unterstützt werden. Eine zweite Ausschreibungsrunde für weitere fünf Gigawatt ist ebenfalls geplant.

Stefan Kapferer, Vorsitzender der Geschäftsführung des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz, betonte die Bedeutung der neuen Kraftwerksstrategie für die Versorgungs- und Systemsicherheit in Deutschland. Wasserstofffähige Gaskraftwerke seien entscheidend, um das Stromnetz stabil zu halten, sagte er und forderte schnellstmögliche Konkretisierung der Ausschreibungsdetails.

Ähnliche Stimmen kamen auch vom Stadtwerkeverband VKU. Dessen Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing bezeichnete die Umsetzung der Kraftwerksstrategie über ein Kraftwerkssicherheitsgesetz als längst überfällig. Nun seien allerdings die Details der Ausschreibungen von entscheidender Bedeutung, die noch geklärt werden müssen.