12. Dezember, 2024

Politik

Italien im Stillstand: Generalstreik legt öffentlichen Sektor lahm

Italien im Stillstand: Generalstreik legt öffentlichen Sektor lahm

In Italien regt sich Unmut gegen die Haushaltspläne der amtierenden Regierung unter Giorgia Meloni, und die Gewerkschaften haben zum großen Streik aufgerufen. Der Protest richtet sich vor allem gegen geplante Kürzungen im öffentlichen Sektor, die von den Arbeitnehmervertretern als unzureichend zur Problembehebung des Landes bezeichnet werden. Betroffen sind Institutionen des öffentlichen Lebens wie Schulen, Krankenhäuser und die Post, ebenso wie die Infrastruktur an den Mautstellen der Autobahnen. Im Nahverkehr des Landes wird zwischen 9.00 und 13.00 Uhr gestreikt, während im Flugverkehr mit Beeinträchtigungen von 10.00 bis 14.00 Uhr zu rechnen ist.

Der als "Generalstreik" klassifizierte Protest richtet sich gegen die Finanzpolitik der Regierungskoalition, bestehend aus drei rechten und konservativen Parteien. Sie hat den Schuldenabbau als prioritär erklärt, steht jedoch im Kreuzfeuer der Kritik, da Italiens Staatsverschuldung im laufenden Jahr voraussichtlich auf drei Billionen Euro ansteigen wird. Italien zählt damit zu den Ländern mit den höchsten Schuldenraten weltweit.

Die Gewerkschaften CGIL und andere fordern indes nicht nur höhere Löhne und Renten, sondern plädieren auch für verstärkte Investitionen in Gesundheit, Bildung und insgesamt den öffentlichen Dienst. Parallel zum Streik sind in Städten landesweit Kundgebungen geplant, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen. Dem Aufruf zufolge sollen die Beschäftigten im öffentlichen Sektor für acht Stunden die Arbeit niederlegen, was einem gesamten Arbeitstag entspricht.