20. Mai, 2024

Pharma

Fresenius peilt nach starkem Quartal höhere Ziele an: Aktie beflügelt

Fresenius peilt nach starkem Quartal höhere Ziele an: Aktie beflügelt

Die positive Geschäftsentwicklung von Fresenius wirkt sich auch auf die Unternehmensprognosen aus. Der Medizingüterhersteller und Klinikbetreiber hat nach einem erfolgreichen Jahresauftakt in 2024 seine Erwartungen nach oben korrigiert. Besonders die Sparten klinische Ernährung, Arzneimittel und Infusionen trugen zu diesen erfreulichen Ergebnissen bei. Der Konzern nimmt zudem Abschied vom Gesundheitsdienstleister Vamed, was den strategischen Umbau vollendet.

Die Börse zeigte sich von den aktuellen Entwicklungen angetan. Die Fresenius-Aktie sah einen kurzfristigen Anstieg von fünf Prozent und notierte damit so hoch wie letztmals im September. Im Tagesverlauf gab es einen leichten Rücksetzer, der Wert lag jedoch immerhin 0,75 Prozent im Plus. JPMorgan-Analytiker David Adlington äußerte sich optimistisch, betonte jedoch, dass die Markterwartungen bereits hoch gewesen seien.

Für 2024 plant Fresenius nun mit einem organischen Umsatzwachstum von 4 bis 7 Prozent – ein Prozentpunkt mehr als zuvor angenommen. Ebenso wurde das Ziel für das operative Gewinnwachstum (Ebit) von 4 - 8 auf 6 - 10 Prozent revidiert. Den Ausschlag für diese Anpassungen gab die verbesserte Performance der Tochtergesellschaft Fresenius Kabi, ein führendes Unternehmen für klinische Ernährung und Infusionen. Das Ausscheiden von Vamed aus den Jahreszielen spielt hierbei ebenfalls eine Rolle.

Graham Doyle von der UBS lobte die vorzeitige Zielanhebung, insbesondere in Anbetracht der Schwankungen bei Kabi in der Vergangenheit. James Vane-Tempest von Jefferies zeigte sich von den ersten Quartalszahlen des Konzerns positiv gestimmt.

Fresenius meldete ein organisches Umsatzwachstum von 6 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro im ersten Quartal, was die Prognosen der Analysten übertraf. Das bereinigte operative Ergebnis lag bei 633 Millionen Euro, ein Plus von 15 Prozent.

Das Unternehmen formt zudem seine Struktur neu. Nach dem Verkauf des Rehabilitationsgeschäfts von Vamed und der Abtretung des Vamed-Geschäfts in Österreich, bestehend aus Gesundheitstechnikdienstleistungen und thermischen Anteilen, für 90 Millionen Euro an ein Konsortium aus Porr und Strabag, fokussiert sich Fresenius auf die Sparten Helios und Kabi. CEO Michael Sen sieht das Unternehmen durch die Vereinfachung des Portfolios und die zu erwartende Margenverbesserung gut aufgestellt. Die ehemalige Tochtergesellschaft Fresenius Medical Care bleibt weiterhin ein Teil der Konzernbeteiligungen, das Engagement reduziert sich auf etwa ein Drittel.