27. Juli, 2024

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Feuerwalze bedroht Kanadas Ölproduktion: Evakuierung in Alberta

Feuerwalze bedroht Kanadas Ölproduktion: Evakuierung in Alberta

Die drohende Gefahr einer gewaltigen Waldbrandkatastrophe hat die Region um Fort McMurray in Alberta, das Herzstück der kanadischen Ölproduktion, erreicht. Behörden sind seit Dienstag gezwungen, etwa 6.600 Menschen aus der unmittelbaren Gefahrzone zu evakuieren. Diese Maßnahme lässt Erinnerungen an das Feuerinferno von 2016 aufkommen, das verheerenden Schaden anrichtete: Etwa 2.400 Gebäude wurden ein Raub der Flammen, 90.000 Personen mussten damals hastig das Weite suchen. Die Katastrophe markierte den teuersten Naturkatastrophenfall in der Geschichte Kanadas. Der Anfang der diesjährigen Waldbrandsaison folgt auf ein Jahr der Superlative – 2023 wurden rund 45 Millionen Acres Wald vernichtet. Diese Zahlen stellen einen gewaltigen Sprung gegenüber dem jährlichen Durchschnitt von 6,1 Millionen dar. Überdimensionale Feuerfronten zogen quer durch das Land und sorgten für beklemmende Rauchwolken, die bis nach Ostkanada reichten und sogar die Luftqualität entlang der Ostküste der Vereinigten Staaten beeinträchtigten. Erst kürzlich äußerten Bundesbeamte Bedenken angesichts anhaltend trockener Bedingungen in Alberta und British Columbia, die eine besonders brisante Waldbrandsaison befürchten lassen. Auch im Norden ist die Gefahr hoch. Das Unglück dieser Woche spiegelt nur einen von mehreren kürzlich in Nordalberta und den angrenzenden Gebieten British Columbias ausgesprochenen Evakuierungsbefehlen wider – eine Gegend, die bereits im letzten Jahr schwer von Bränden getroffen wurde und aktuell im dritten Jahr einer anhaltenden Dürreperiode steckt.