31. Mai, 2025

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Einbruch bei der Nachfrage nach E-Autos in den USA – Studie zeigt rückläufiges Interesse

Einbruch bei der Nachfrage nach E-Autos in den USA – Studie zeigt rückläufiges Interesse

Die jüngste Studie des Beratungsunternehmens EY offenbart ein wachsendes Desinteresse der US-Verbraucher an Elektrofahrzeugen (EVs). Laut dem neuesten Mobility Consumer Index (MCI) planen nur noch 34 % der amerikanischen Konsumenten, ein elektrifiziertes Fahrzeug – sei es voll elektrisch, Plug-In-Hybrid oder Hybrid – als nächstes Auto zu kaufen. Dies stellt einen deutlichen Rückgang gegenüber den 48 % aus der Umfrage von 2023 dar.

Konzentriert man sich ausschließlich auf voll elektrische Fahrzeuge, sinken die Zahlen noch weiter: von 22 % im Vorjahr auf nunmehr magere 11 %. „Obwohl wir seit 2020 einen signifikanten Anstieg des Interesses und der Käufe von EVs beobachten konnten, zeigt der diesjährige MCI erstmals einen Rückgang der Nachfrage“, erklärt Steve Patton, EY-Amerikas Automotive-Leiter.

Ein wesentlicher Grund für diesen Rückgang ist laut Patton und EY der Mangel an Verbraucherbildung hinsichtlich der langfristigen Vorteile eines EVs im Vergleich zu herkömmlichen benzinbetriebenen Autos. Des Weiteren tragen die hohen Kosten für Karosserie- oder Strukturreparaturen der Fahrzeuge zu der Zurückhaltung bei.

Diese Ergebnisse stimmen mit der Studie von J.D. Power aus dem Mai überein, die ebenfalls einen Rückgang der Kaufbereitschaft für EVs verzeichnete. Als Hauptgrund galt dabei die unzureichende Ladeinfrastruktur. Interessanterweise stellte EY hier jedoch Fortschritte fest, ebenso wie eine abnehmende Reichweitenangst.

Laut EY gaben nur noch 24 % der Befragten an, dass die begrenzte Reichweite ein Hauptanliegen sei, verglichen mit 30 % im Vorjahr. Nur 23 % der Befragten äußerten Bedenken wegen einer mangelnden Ladeinfrastruktur, was einen Rückgang um 11 Prozentpunkte darstellt.

EY betonte auch, dass die Besorgnis über Batteriewechselkosten möglicherweise unbegründet ist, da die Lebensdauer von EV-Batterien mit 12-15 Jahren oder länger angegeben wird – oft länger als die Lebensdauer des Fahrzeugs selbst.

Die Beliebtheit von Hybriden, die zusätzliche Flexibilität bieten, könnte ebenfalls den Absatz reiner EVs in den USA beeinträchtigen. EY zufolge bevorzugen 26 % der US-Käufer die Flexibilität eines Hybridmotors, gegenüber nur 19 % der weltweiten Umfrageteilnehmer. „Für diejenigen, die aufgrund von Umweltaspekten umsteigen möchten, ermöglichen Hybride eine Reduktion der Abhängigkeit von Kraftstoff und bieten gleichzeitig Optionen für Batterien und Teile. Für viele ist das ein Gewinn“, sagt Raman Ram, EY-Amerikas Leiter für Luftfahrt, Verteidigung und Mobilität.

Automobilhersteller wie Ford und Toyota verzeichnen starke Hybrid-Verkaufszahlen in den USA. Auch der Rivale GM verspricht Hybridversionen seiner beliebten Fahrzeuge.

Die Gesamtbefunde des Berichts legen nahe, dass der Übergang zu EVs holprig verlaufen wird. Laut EY könnten jedoch die Aufklärung der Verbraucher über die tatsächlichen EV-Kosten und die Schaffung von Hybridalternativen entscheidend für den Fortschritt der Massenadoption von EVs sein.