12. September, 2024

Wirtschaft

Barça und die Finanzkrise: Ein Schritt nach vorn mit neuer Partnerschaft?

Barça und die Finanzkrise: Ein Schritt nach vorn mit neuer Partnerschaft?

Der FC Barcelona sieht sich weiterhin mit erheblichen finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Die drängenden Fragen zum kommenden Transferfenster sind bekannt: Wie viel kann Barça tatsächlich ausgeben, wen müssen sie gegebenenfalls verkaufen und können sie überhaupt Neuzugänge in der La Liga registrieren?

Die Ursachen der finanziellen Probleme reichen bis zur Präsidentschaft von Josep Maria Bartomeu zurück. Unter seiner Führung stiegen die Spielergehälter, allen voran Lionel Messis Jahresgehalt von über 100 Millionen Euro, in schwindelerregende Höhen. Exzessive Transferausgaben für Spieler wie Philippe Coutinho, Ousmane Dembélé und Antoine Griezmann verstärkten die Misere. Die COVID-19-Pandemie und die daraus resultierenden Einnahmeverluste durch leere Stadien taten ihr Übriges. Als Bartomeu im Oktober 2020 zurücktrat, beliefen sich die Schulden des Klubs auf 1,35 Milliarden Euro.

Sein Nachfolger, Joan Laporta, setzte auf den Verkauf von 'Assets' wie zukünftigen TV-Einnahmen und Geschäftsanteilen, um mehr als 800 Millionen Euro zu generieren. Dennoch bleiben die finanziellen Herausforderungen immens. Der kürzlich aufgenommene Kredit über 1,5 Milliarden Euro zur Renovierung des Camp Nou bedeutet beispielsweise zusätzliche Einnahmeverluste durch den temporären Umzug ins kleinere Montjuic-Stadion.

Trotz der finanziellen Engpässe konnte Barça Stars wie Robert Lewandowski, Ferran Torres und Jules Koundé verpflichten. Doch La Liga verschärfte im Sommer 2023 die Regeln zur Gehaltsobergrenze, was die Möglichkeit, neue Spieler zu registrieren, stark einschränkt.

Inigo Martinez und Vitor Roque gehören zu den Spielern, die für die neue Saison noch nicht registriert sind. Ebenso verhält es sich mit Neuzugang Dani Olmo. Während Barca versucht, finanzielle Mittel durch Spielerverkäufe freizusetzen, um die Kaderkosten zu senken, bestehen erhebliche Hürden. Insbesondere die Gehälter von Top-Verdienern und Rückkehrern aus Leihen belasten weiterhin die Bilanz.

Ein Lichtblick könnte die neue Partnerschaft mit Aramark sein. Der Catering-Anbieter wird Anteilseigner von Barca Vision und soll laut Medienberichten 40 Millionen Euro in das Projekt einbringen, um das finanzielle Loch zu stopfen, das durch nicht eingegangene Investitionen anderer Partner entstanden ist.

Die UEFA beobachtet die Situation ebenfalls aufmerksam. Im letzten Jahr wurde der Klub wegen "falscher Angaben" bezüglich des Verkaufs immaterieller Vermögenswerte mit einer Geldstrafe von 500.000 Euro belegt. Ohne das Zählen der 'Hebel-Gelder' könnte Barças letztes Geschäftsjahr das schlechteste in der europäischen Vereinsgeschichte sein.

Die Reaktionen von La Liga und UEFA auf Barcas finanzielle Manöver und Partnerschaften werden weiterhin entscheidend sein. Es bleibt abzuwarten, ob der Klub, wie häufig in der Vergangenheit, kreative Lösungen findet, um wirtschaftlich und sportlich konkurrenzfähig zu bleiben.