09. Mai, 2025

Wirtschaft

Zunehmender Mangel an beruflich qualifizierten jungen Fachkräften: Arbeitsmarkt sieht sich neuen Herausforderungen gegenüber

Eine eingehende Untersuchung des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat auf einen alarmierenden Trend auf dem deutschen Arbeitsmarkt hingewiesen. Diese kürzlich veröffentlichte Studie dokumentiert, dass die Zahl der jungen Erwachsenen im Alter von 20 bis 34 Jahren ohne eine abgeschlossene Berufsausbildung in den vergangenen Jahren erheblich angestiegen ist. Seit dem Jahr 2013 hat sich die Zahl der betroffenen Individuen um beeindruckende 460.000 erhöht, sodass aktuell 1,6 Millionen junge Menschen ohne formalen beruflichen Abschluss sind, wie die „Süddeutsche Zeitung“ in ihrem Bericht darlegt.

Die Studie des IAB analysiert verschiedene Faktoren, die zu diesem besorgniserregenden Anstieg beigetragen haben. Einer der wesentlichen Einflussfaktoren ist die Migration jüngerer Geflüchteter, die insbesondere aus Krisenregionen wie Afghanistan, Eritrea und Syrien stammen. Alarmierende 45 Prozent dieser spezifischen Personengruppe verfügten im vergangenen Jahr nicht über eine berufliche Qualifikation. Zugleich zeigt die Analyse einen bemerkenswerten Anstieg bei jungen Erwachsenen aus EU-Mitgliedsstaaten, bei denen der Anteil ohne abgeschlossene Berufsausbildung seit 2013 beachtlich auf über 20 Prozent angestiegen ist.

Interessanterweise ist dieser Trend nicht ausschließlich auf Zuwanderer beschränkt. Auch innerhalb der deutschen Bevölkerung im Alter von 20 bis 34 Jahren ist ein leichter Anstieg des Anteils der Personen ohne Berufsabschluss zu verzeichnen, welcher nun knapp 10 Prozent erreicht hat. Diese Entwicklungen sind aus verschiedenen Gründen besorgniserregend. Sie konfrontieren nicht nur die betroffenen Individuen mit erheblichen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt, sondern werfen zugleich bedeutsame Fragestellungen für die zukünftige Gestaltung der Arbeitsmarktlage sowie die wirtschaftlich-integrationistischen Politiken auf.

Zusätzlich könnte der Mangel an abgeschlossenen Berufsausbildungen sich langfristig nachteilig auf die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft auswirken. Angesichts der demographischen Veränderungen und des fortschreitenden technologischen Wandels ist es von maßgeblicher Bedeutung, geeignete Schritte einzuleiten, um sowohl die berufliche Bildung als auch die Integration von Migranten in den deutschen Arbeitsmarkt zu verbessern. Lösungsansätze könnten beispielsweise die stärkere Förderung von Aus- und Weiterbildungsprogrammen sowie spezifische Unterstützungsmaßnahmen zur Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse umfassen.