15. Juli, 2025

Grün

Weniger Fleisch, mehr Bewusstsein: Deutsche Ernährung im Wandel

Weniger Fleisch, mehr Bewusstsein: Deutsche Ernährung im Wandel

Die Ernährungsgewohnheiten in Deutschland zeigen einen fortschreitenden Wandel, der sich durch einen Rückgang des Fleischkonsums auszeichnet. Laut Bundesminister Cem Özdemir sind Gesundheitsbewusstsein, ökologische Überlegungen und das Tierwohl zunehmend im Fokus der Verbraucher. Die Einführung nachhaltigerer Essgewohnheiten wird durch Zahlen untermauert, die auf eine anhaltende Tendenz zu bewussterem Fleischgenuss hindeuten.

Neueste Daten des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft bezeugen einen historischen Tiefpunkt im Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch, der 2023 um 430 Gramm auf nur noch 51,6 Kilogramm gesunken ist. Ein signifikanter Rückgang ist besonders beim Rindfleisch zu verzeichnen, hier verminderte sich der Verbrauch um nahezu 5 Prozent auf 8,9 Kilogramm pro Person. Auch beim Schweinefleisch zeigte sich ein bemerkbarer Rückgang von 600 Gramm, sodass nur noch 27,5 Kilogramm pro Person konsumiert werden. Auffälligerweise stieg im Gegensatz dazu der Geflügelverzehr um etwa 900 Gramm auf 13,1 Kilogramm pro Kopf.

Özdemir fordert die Landwirtschaft auf, im Einklang mit Handel und Politik sich dieser veränderten Realität anzupassen und die Tierhaltung in Deutschland nachhaltiger zu gestalten. Die Ergebnisse diverser Umfragen stärken seine Position, wonach ein Großteil der Konsumenten sich für höhere Standards in der Tierhaltung ausspricht und im Gegenzug bereit ist, mehr finanzielle Mittel dafür aufzuwenden. Weniger, aber dafür artgerechter gehaltene Tiere zu konsumieren, ist ein Ziel, das der Minister ins Auge fasst. Das wachsende Interesse an pflanzlichen Alternativen, wie Hafermilch oder vegetarische Burger, sieht Özdemir zusätzlich als Chance für die heimische Agrar- und Ernährungsindustrie.