29. Mai, 2025

Wirtschaft

Verhaltene Frühjahrserholung dämpft Arbeitsmarktperspektiven

Die von der Bundesagentur für Arbeit alljährlich erwartete Frühjahrsbelebung des deutschen Arbeitsmarktes fiel in diesem Jahr bemerkenswert verhalten aus. Im Mai konnte zwar ein leichter Rückgang der Arbeitslosenzahlen um 12.000 Personen im Vergleich zum Vormonat auf nun 2,919 Millionen verzeichnet werden, jedoch zeigt sich im Jahresvergleich ein signifikanter Anstieg von 197.000 Arbeitslosen. Diese Entwicklung spiegelt sich in der Arbeitslosenquote wider, die sich lediglich um 0,1 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent verringerte.

Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, äußerte sich besorgt über die fehlende Dynamik des Arbeitsmarktes, welche für eine erhoffte nachhaltige Erholung notwendig wäre. Sie prognostiziert für die kommenden Sommermonate eine weitere Zunahme der Arbeitslosenzahlen. Der Fachkräftemangel bleibt eine beständige Herausforderung für den deutschen Arbeitsmarkt. Trotz kleiner Fortschritte bei den Engpassberufen fehlen qualifizierte Fachkräfte in jedem achten Berufsfeld.

Besonders ausgeprägt ist der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften in den Branchen Gesundheit und Pflege, Bauwesen und Handwerk. Das Vorjahr verdeutlichte darüber hinaus die starke Nachfrage nach Berufskraftfahrern sowie Erzieherinnen. Im Mai wurde ein Rückgang der offenen Arbeitsstellen auf 634.000 festgestellt, was einer Abnahme von 67.000 im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

In Bezug auf die konjunkturelle Kurzarbeit wurden im Mai 33.000 neue Anmeldungen registriert, deren tatsächliche Nutzung jedoch unsicher bleibt. Zugleich zeigen Zahlungsdaten, dass das Kurzarbeitergeld im Mai an 248.000 Personen ausgezahlt wurde, was im Vergleich zu Februar einen Rückgang um 13.000 Personen bedeutet.

Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt wirft weitere Fragen auf. Bis Mai sank die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze um 28.000 auf 441.000 Stellen. Gleichzeitig stieg die Anzahl der Bewerber um 11.000 auf insgesamt 375.000. Unter den Bewerbern blieben im Mai noch 191.000 unversorgt, was die bestehenden Herausforderungen und den Handlungsbedarf der Wirtschaft verdeutlicht.