20. Mai, 2024

Politik

US-Militär errichtet schwimmenden Hilfshafen vor dem Gazastreifen

US-Militär errichtet schwimmenden Hilfshafen vor dem Gazastreifen

In einer bemerkenswerten Entwicklungsmaßnahme hat das US-amerikanische Militär den nahezu fertiggestellten Bau einer provisorischen Hafenanlage vor der Küste des Gazastreifens bekanntgegeben. Die Konstruktion besteht aus zwei wesentlichen Elementen: einer schwimmenden Anlegestelle und einem Damm. Diese sollen laut Aussage des Verteidigungsministeriumssprechers Pat Ryder unter Berücksichtigung der aktuellen Sicherheits- und Wetterverhältnisse zeitnah in Betrieb genommen werden.

Von strategischer Bedeutung ist die Anlage für den Transport von Hilfsgütern, da in der Region kein Hafen existiert, der für größere Frachtschiffe geeignet ist. Ein aus Zypern kommender, mit dringend erforderlichen Versorgungsgütern beladener US-Frachter namens "Sagamore" wird die Güter vorerst nahe der Stadt Aschdod auf ein anderes Schiff umladen. Anschließend ist der Transfer zum neuen temporären Hafen vorgesehen.

Der provisorische Hafen wird in Zukunft eine zentrale Rolle in der Versorgung der Zivilbevölkerung des Gazastreifens spielen. Darüber sollten in den ersten Phasen täglich etwa 90 Lkw-Ladungen im Gazastreifen ankommen, wobei eine Steigerung auf bis zu 150 Lieferungen pro Tag erwartet wird.

Der neugeschaffene Hafen ist Teil einer umfassenderen Strategie, die Versorgung der eingeschlossenen Region sicherzustellen. Die stellvertretende Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh betonte jedoch, dass die landgestützten Übergänge nach wie vor die bevorzugten Kanäle für die Hilfslieferungen seien. Der zeitweilige Hafen sei zwar eine willkommene Ergänzung, ersetzt aber nicht die Notwendigkeit der Öffnung landbasierter Grenzübergänge wie Rafah und Kerem Schalom, welche bislang die wichtigsten Zugangspunkte für den Südteil des Gazastreifens darstellen.